Aus der Einladung für die jährliche Gedenkfeier in Kagran:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, es wird ein trauriger Nationalfeiertag in Kagran. Die erste Gedenkveranstaltung ohne Richard Wadani.
Und dennoch gilt: Nie wieder Gleichschritt! 19. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 19. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Zeit: Mo., 26. Oktober 2020, 11 Uhr Ort: Gedenkstein im Donaupark
Programm:
– Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees
– Niki Kunrath, Abgeordneter zum Wiener Gemeinderat und Landtag (Die Grünen)
– Albert Dlabaja, Musik
Mitschnitt der Gedenkfeier (Radio Orange, 94.0, Wiens freies Radio):
Am 10. Juni 2020 veranstaltete der Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien / Klub slovenskih študentk in študentov na Dunaju (KSŠŠD) beim Deserteursdenkmal eine Aktion samt Vortrag. Aus der Einladung zur Veranstaltung:
Wehrmachtsdeserteure & Partisan*innen in Kärnten/Koroška: Dank und Anerkennung dem antifaschistischen Widerstand – Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal Mittwoch, 10. Juni 2020, ab 17.30, beim Deserteursdenkmal (Ballhausplatz), Link zur Facebook-Veranstaltung
Der Widerstand der Partisaninnen in Kärnten/Koroška war der einzig längerfristige und militärisch bedeutende bewaffnete Widerstand im gesamten Deutschen Reich. Wehrmacht, Polizei und SS wurden hier im Hinterland bekämpft und gebunden, und fehlten so an der Front. Viele der Partisaninnen waren Deserteure, verweigerten den Dienst entweder vor oder nach der Einberufung oder machten sich beim Heimaturlaub davon. Für viele Deserteure waren wiederum die Partisaninnen der einzige Ort, wo sie hinkonnten. Die beiden Gruppen haben auch nach 1945 viel gemeinsam: Partisaninnen wie Wehrmachtsdeserteure galten in der postnazistischen Wiederaufbaugesellschaft als „Verräter*innen“, ihr Beitrag zur Befreiung vom Nationalsozialismus wurden lange nicht anerkannt und gewürdigt.
Vortrag (in deutscher Sprache) & Aktion Peter Pirker, Historiker in Wien, wird in einem Vortrag vor Ort die Gemeinsamkeiten herausarbeiten und in einen Kontext stellen, im Speziellen auf die Situation der Kärntner Sloweninnen eingehen und auf den 10. Oktober und aktuelle Debatten (Windisch-Kaserne). Der Kundgebungsort wird zudem temporär umgestalten, um den Beitrag der Partisaninnen zumindest für ein paar Stunden im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Das Ganze ist eine politische Kundgebung, unterliegt keiner maximalen Teilnehmer*innenanzahl, wobei Masken getragen und Abstände eingehalten werden.
Dezarterji Wehrmacht & partizanke*i na Koroškem: Zahvala in priznanje antifašističnem uporu – akcija in predavanje pri spomeniku dezarterjev
Upor Partizankov na Koroškem je bil edini dolgoročni in militarsko relevantni obrambeni upor v celotnem nemškem rajhu. Wehrmacht, policija ter SS so bili bojevani ter vezani v zadelju in so tako manjkali na fronti. Veliko partizankov so bilei dezarterji, ki so pred ali po sklicu zavrnili službo ali se po domačemu dopustu niso več vrnili na fronto. Za veliko dezarterjev pa so partizankei bilei edina možnost, kam lahko gredo. Obe skupini imata po letu 1945 veliko skupnega: Partizankei ter dezarterji Wehrmacht veljajo v postnacistični družbi obnovne zgradbe kot “izdaljatelji*ce”. Prispevek, prav njih, k osvoboditvi nacionalsocializma dolga leta ni bil priznan oziroma cenjen.
Predavanje (v nemškem jeziku) & akcija Peter Pirker, zgodovinar z Dunaja, bo skupnosti partizankov in dezarterjev kontekstualiziral ter konkretno obdelal situacijo koroških slovenkcev, 10. oktober in aktualne debate. Sočasno bomo preoblikovalei prostor predavanja in s tem vsaj za kratek čas v javnem prostoru opozorilei na prispevek partizankov. Celotna zadeva je politični shod, ki ni podvržen maksimalnemu številu udeleženkcev, pri čemer bomo nosili maske ter upoštevali potrebno varnostno razdaljo.
Auf der Seite vom KSŠŠD gibt es einen Bericht samt Fotos (Link Facebook), die Fotos unten sind auch von dort.
10. Juni 2020, Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal. Foto: KSŠŠD10. Juni 2020, Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal. Foto: KSŠŠD10. Juni 2020, Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal. Foto: KSŠŠDPartisanInnen auf der Ringstraße vor dem Parlamentsgebäude. Foto: KPÖ/DÖW
Wehrmachtsdeserteure in Südtirol (1943–1945) – Lesung mit Musik
Johann Nikolussi und Matthias Breit lesen Texte von Deserteuren und ihren Helferinnen aus dem Passeiertal.
Musik: Matthias Legner (Vibraphon).
Anschließend Gespräch mit dem Historiker Dr. Peter Pirker, der in den kommenden drei Jahren an der Universität Innsbruck ein groß angelegtes Forschungsprojekt über Wehrmachtsdeserteure in Tirol leiten wird.
Dienstag, 19. November 2019, 19 Uhr, im Republikanischen Club – Neues Österreich, Rockhgasse 1, 1010 Wien.
Ein Abend in Zusammenarbeit mit dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz”.
Vor 80 Jahren, im Herbst 1939, kam es bei der Option in Südtirol zu einer erdrückenden Zahl von Ja-Stimmen für die Auswanderung in den NS-Staat. 1943 wird Südtirol in der Operationszone Alpenvorland faktisch annektiert. Mit den fast 85 Prozent Ja-Stimmen für das nazistische Deutschland 1939 bestand nach der Befreiung 1945 die begründete Gefahr, dass die Südtiroler zur Gänze als Sympathisanten der Nazis wahrgenommen werden. Daher erlangte in den Monaten unmittelbar nach Kriegsende eine verschwindend kleine Gruppe von Südtirolern plötzlich ungeheure politische Bedeutung: die rund 300 Deserteure, die den Dienst im Vernichtungskrieg der Wehrmacht – oft mit Unterstützung ihrer Verwandten – verweigert hatten. Das Zentrum dieser Form des Widerstandes in Südtirol war das Passeiertal. In keinem anderen Tal hat es so viele Deserteure gegeben, in keinem anderen Tal war aber auch die Repression vonseiten der einheimischen NS-Funktionäre so hart wie im Passeiertal …
Aus der Einladung für die jährliche Gedenkfeier in Kagran:
Nie wieder Gleichschritt! 18. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 18. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Zeit: Sa., 26. Oktober 2019, 11 Uhr
Ort: Gedenkstein im Donaupark
Programm: – Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees – Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichtes für Strafsachen Wien
Mitschnitt der Veranstaltung durch Radio Orange, Wiens freiem Radio (94.0):
Aus der Einladung zur Gedenkveranstaltung in Kagran:
Nie wieder Gleichschritt! 17. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 17. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Zeit: Fr., 26. Oktober 2018, 11 Uhr Ort: Gedenkstein im Donaupark
Programm: – Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees – Karl Öllinger, stopptdierechten.at – Richard Wadani, Ehrenobmann des Personenkomitees & Wehrmachtsdeserteur
Am Samstag, dem 6. Oktober 2018, findet bereits zum 19. Mal die „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich statt. Das Deserteursdenkmal ist als eines der rund 700 Stationen (Museen, Galerien, usw.) zum ersten Mal auch dabei und bietet kulturinteressierten NachtschwärmerInnen von 18.00 bis 01.00 Uhr Früh ein Programm.
Deserteursdenkmal am Ballhausplatz
Immer noch fragen sich viele Menschen, was das dreistufige liegende X auf dem Ballhausplatz darstellen soll. Die „ORF-Lange Nacht der Museen“ ist ein schöner Anlass, die Bekanntheit des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz zu erhöhen. Das 2014 von Olaf Nicolai geschaffene Monument bildet den Höhepunkt der gesellschaftlichen und juristischen Rehabilitierung österreichischer Wehrmachtsdeserteure, „Wehrkraftzersetzer“ und Kriegsdienstverweigerer, die vor allem dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und den Grünen zu verdanken ist.
Guides informieren Sie zu jeder Zeit über die Hintergründe des Denkmals. Dazu gibts Informationsmaterial und Bücher.
Bei bestem Wetter fand auch heuer wieder eine Gedenkfeier im Donaupark im Andenken an die dort hingerichteten Personen statt. Neben der Einladung geben wir im Folgenden Fotos und Mitschnitte von der Feier wieder.
16. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 16. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Zeit: Do., 26. Oktober 2017, 11 Uhr
Ort: Gedenktafel im Donaupark
Hinweis: Es wird seitens der VeranstalterInnen heuer keinen Kranz geben. Wir bitten alle Schnittblumen der eigenen Wahl mitzunehmen um diese am Ende der Veranstaltung als Form des Gedenkens beim Denkmal abzulegen.
Es sprechen
Thomas Geldmacher / Obmann des Personenkomitees
Andrea Stangl / Vorsitzende Kulturkommission Leopoldstadt
Albert Dlabaja trug das Lied “Der Deserteur” (v. Rudi Burda) vor [Nachtrag 27.10.]
Richard Wadani / Ehrenobmann Personenkomitee [Nachtrag 27.10.]
Anfahrt: U1 bis Alte Donau, Ausgang Arbeiterstrandbadstraße, rechts halten, etwa 400 Meter Richtung Nordwesten, dann in den Donaupark einbiegen. Der Gedenkstein befindet sich auf dem parallel zur Arbeiterstrandbadstraße verlaufenden Parkweg.
Am 1.9.2017 fand am Ballhausplatz beim Deserteursdenkmal eine Gedenkfeier statt zu der sich, trotz sich ankündigendem und dann auch aufziehenden Regen, rund 50 Personen eingefunden haben. Wir geben im folgenden die Einladung wieder:
Gedenkfeier beim Deserteursdenkmal – Im Gedenken an die Verfolgten und Opfer der NS-Militärjustiz
“Vielleicht kommt einmal eine Zeit, wo man sich dafür nicht mehr zu schämen braucht.”
Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Während der nächsten sechs Jahre kämpften österreichische Soldaten Seite an Seite mit ihren „reichsdeutschen“ Kameraden. Für alle „anderen“ bedeutete dies die Diffamierung: für die ungehorsamen Soldaten, die Deserteure und “Selbstverstümmler“, die Zivilisten und Zivilistinnen, die als „Wehrkraftzersetzer“ oder „Kriegsverräter“ verfolgt, gefoltert, verurteilt und hingerichtet wurden. Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« und die Grünen setzten sich über Jahre für ein Deserteursdenkmal ein, am 24.10.2014 wurde es am Ballhausplatz feierlich eröffnet.
Die Grünen Wien – Die Grüne Alternative und der Grüne Klub im Rathaus laden daher anlässlich der 78. Wiederkehr des Tages des Überfalls der Deutschen Wehrmacht auf Polen zur 3. Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz ein.
1.September 2017, 13.30 Uhr, Ballhausplatz
Redebeiträge von: – David Ellensohn, Klubobmann im Grünen Rathausklub – Sigrid Maurer, Abgeordnete zum Nationalrat – Festrede: Friedrun Huemer, Obfrau HEMAYAT
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: TeilnehmerInnen legen die mitgebrachten Blumen am Denkmal ab
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: TeilnehmerInnen legen die mitgebrachten Blumen am Denkmal ab
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: Richard Wadani begrüßt TeilnehmerInnen
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: Peter und Friedrun Huemer
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: Alev Korun, Birgit Hebein, Monika Vana, Friedrun Huemer, Niki Kunrath, Martin Margulies, David Ellensohn, Sigi Maurer
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: Die mitgebrachten Blumen am Denkmal nach der Gedenkfeier
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: Die mitgebrachten Blumen am Denkmal nach der Gedenkfeier
Gedenkfeier Ballhausplatz 2017: Die mitgebrachten Blumen am Denkmal nach der Gedenkfeier
Die Fotos von der Veranstaltung wurden uns für diese Seite freundlicherweise von Patrick Zöchling zur Verfügung gestellt. Wer sie verwenden will, möge sich an ihn wenden.
Von Renate Sassmann wurde im Zuge der Feier ein kurzes Interview mit Richard Wadani geführt, das wir ebenso verlinken möchten:
Am 13.2.2017 wurde der Demokratiepreis 2016 der Margaretha-Lupac-Stiftung im Parlament überreicht. Ausgezeichnet wurden drei Vereine bzw. Institutionen:
Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (Link),
sowie das “Personenkomitee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'”.
Einer Rede der Präsidentin des Nationalrats Doris Bures folgten drei Festreden zur Verleihung von Manfried Welan, Brigitte Bierlein und Klaus Unterberger für die drei ausgezeichneten Projekte. Dem folgten Dankesreden im Namen der Projekte durch Patricia Hladschik (für das Boltzmann-Institut), Thomas Geldmacher (für das Personenkomitee) und Mario Friedwagner (für das Freie Radio Salzkammergut). Details der Reden könnten der Presseaussendung des Parlaments entnommen werden. Bei Gelegenheit reichen wir die Redetexte nach.
Wegweiser zur Preisverleihung im Parlament (Fotorechte: Parlament)
NR-Präs. Doris Bures begrüßt die Festgäste. (Fotorechte: Parlament)
Manfried Welan bei der Festrede für das Personenkomitee. (Fotorechte: Parlament)
Überreichung der Urkunden an die drei PreisträgerInnen. (Fotorechte: Parlament)
Thomas Geldmacher (Personenkomitee) bei seiner Dankesrede. (Fotorechte: Parlament)
Thomas Geldmacher (Personenkomitee) bei seiner Dankesrede. (Fotorechte: Parlament)
Nochmal alle PreisträgerInnen, die Präsidentin des Nationalrates und die FestrednerInnen. (Fotorechte: Parlament)
Präsidentin des Nationalrates und die PreisträgerInnen. (Fotorechte: Parlament)
Richard Wadani, Linde Wadani und die Präsidentin Bures. (Fotorechte: Parlament)
Nie wieder Gleichschritt!
14. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 14. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Zeit: 26. Oktober 2015, 10 Uhr 30 Uhr Ort: Gedenkstein im Donaupark
Es spricht
Richard Wadani – Ehrenobmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“
Aufgenommen wurden hier alle Beiträge aus dem Jahr 2014, in denen das Deserteursdenkmal am Wiener Ballhausplatz (oder andere in Österreich geplante Denkmäler) erwähnt wurde – oder solche Artikel, die im engeren Sinne mit dem Thema der NS-Militärjustiz in Verbindung stehen.
Im folgenden stellen wir thematische Vertiefungen der Fallgeschichten verfolgter Soldaten und Zivilisten für die Bildungsarbeit zur Verfügung. Das Material ist gedacht für historisch Interessierte im Allgemeinen und ebenso als Handreichungen für LehrerInnen zur Vorbereitung des Unterrichts oder für Exkursionen zum Denkmal. Ausgearbeitet wurden Biografien von Menschen aus allen Teilen Österreichs und zudem von Angehörigen regionaler Minderheiten sowie europäischer Widerstandsbewegungen, die von Wehrmachtgerichten verfolgt wurden. Ziel der Auseinandersetzung mit den Materialien ist es,
historisches Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus und seine Nachgeschichte in der Zweiten Republik zu vermitteln
die Bedeutung individueller Freiheitsrechte und demokratischer Grundwerte für jedeN Einzeln herauszustellen – damals wie heute
und im Zusammenenhang damit die Leistungen und Leiden derer zu würdigen, die – aus welchen Gründen auch immer – Widerstand leisteten oder für sich Freiräume jenseits der herrschenden Normen reklamierten.
Angestrebt wird – entlang der im Lehrplan der Allgemeinbildenden Höheren Schulen formulierten Prinzipien – »ein an den Menschenrechten orientiertes Politik-und Demokratieverständnis zu erarbeiten«.
Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz steht für ein Thema, das in der österreichischen Zeitgeschichte bisher kaum präsent ist. Nur wenige Bücher und Aufsätze sind in den letzten Jahrzehnten erschienen, in den Schulbüchern oder in der Erwachsenenbildung sucht man Informationen zur „Großdeutschen“ Wehrmachtsgerichtsbarkeit weiterhin vergeblich. In den folgenden Monaten werden auf dieser Seite vielfältige Angebote und Materialien zum Nachlesen und auch zum download entstehen: Für Schulen, Bildungsreisende, TouristInnen, Studierende sowie MulitiplikatorInnen.
Die Maßnahmen für die Vermittlungsarbeit rund um das Denkmal am Ballhausplatz werden unterstützt aus Mitteln
des Nationalfonds der Republik Österreichs für Opfer des Nationalsozialismus,
der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7/ Wissenschafts- und Forschungsförderung, Stipendien),
Am 26.10.2013 fand am ehemaligen Schießplatz in Kagran bei der Gedenktafel für die dort hingereichteten Soldaten und Zivilisten eine Gedenkveranstaltung statt. Im Folgenden der Einladungtext des Personenkomittee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz’ und einige Fotos und auch ein Video von der Veranstaltung.
Nie wieder Gleichschritt! 12. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz Zeit: 26. Oktober 2013, 11 Uhr Ort: Gedenkstein im Donaupark
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 12. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Programm
Begrüßung: Terezija Stoisits, Ehrenmitglied des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«
David Ellensohn, Klubobmann des Grünen Gemeinderatsklubs, “Warum ein Deserteursdenkmal in Österreich 69 Jahre braucht”
Mathias Lichtenwagner, Politkwissenschaftler, “Vernetztes Gedenken: Das Deserteursdenkmal am Ballhausplatz und die Orte der Verfolgung in Wien”
Aufgenommen wurden hier alle Beiträge aus dem Jahr 2012, in denen das Deserteursdenkmal am Wiener Ballhausplatz (oder andere in Österreich geplante Denkmäler) erwähnt wurde – oder solche Artikel, die im engeren Sinne mit dem Thema der NS-Militärjustiz in Verbindung stehen.
Dieser Pressespiegel fasst die wesentlichen Etappen der Debatte um die juristische und gesellschaftliche Rehabilitierung der Deserteure und Opfer der NS-Militärjustiz bis 2009 zusammen. Die Erfassung ist dabei nicht streng chronologisch sondern fasst die Debatte anhand ausgewählter Artikel zusammen, die Erfassung endet kurz nach dem Gesetzesbeschluss am 21. Oktober 2009.
Bereits vor Eröffnung der Ausstellung, besonders von 1999 bis 2005, fand in Österreich eine immer wieder aufflammende öffentliche Auseinandersetzung zur Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure und anderer Opfer der NS-Militärjustiz statt. Dieser Pressespiegel (35 MB) belegt die Breite und Vielfalt dieser Debatte in österreichischen Zeitungen und Zeitschriften (in umgekehrt chronologischer Reihenfolge). Zur wissenschaftlichen Vertiefung dient diese Literaturliste.
Zur Person Richard Wadani
Kurier – Christian Böhmer – 5. 4. 2008
»Als Feigling empfangen«
Inhalt: Wadanis Bemühungen, die Ausstellung über die Wehrmachtsjustiz nach Österreich zu holen
Junge Welt – Frank Brendle – 1./2. 9. 2007 »Für mich war entscheidend, die Hitlerwehrmacht zu schwächen« (Interview)
Inhalt: Wadani über Desertion und Anfeindungen nach dem Krieg
Der Standard – Peter Mayr – 2. 6. 2007
Der Erste, der nicht der Letzte sein will (Kopf des Tages)
Inhalt: Porträt Wadanis anläßlich der Verleihung des Ehrenzeichens der Republik
Profil – 19. 7. 1999
»Nicht jede Desertion war in Ordnung« (Interview)
Inhalt: Herbert Scheibner über das Nein der FPÖ zur pauschalen Rehabilitierung
Kurier – Manfred Kadi – 9. 7. 1999
Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren: Bestürzung bei alten Kameraden
Inhalt: Kameradschaftsbundpräsident Otto Keimel zur Rehabilitierung
Aula 7/2002 – Otto Keimel »Feigheit vor dem Zeitgeist«? (Entgegnung)
Inhalt: Wörtliche Stellungnahme von Kameradschaftsbundpräsident Otto Keimel zur Berichterstattung in der Aula
Aula 6/2002 – Fred Duswald Feigheit vor dem Zeitgeist
Inhalt: Zur Positionsänderung von Kameradschaftsbundpräsident Otto Keimel hin zum Befürworter einer Rehabilitierung
Aula 5/2002 – Fred Duswald Geld und Ehre für Deserteure?
Inhalt: Zur Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von Terezija Stoisits durch Sozialminister Herbert Haupt
Wichtige Etappen im Rehabilitierungsprozess bis 2005
Kurier – Gabi Zornig – 20. 4. 2005
Und ewig lockt das Gestrige
Inhalt: Für Bundesrat Kampl (BZÖ) sind Deserteure »zum Teil Kameradenmörder«
Widerstandstagung im Parlament
Salzburger Nachrichten – 17. 2. 2005
Großzügige Lösung für Deserteure
Inhalt: Ehemaliger VP-Staatssekretär und Widerstandskämpfer Ludwig Steiner verlangt Rehabilitierung
Die Presse – hws – 20. 1. 2005
»Demonstrativer Akt für NS-Deserteure«
Inhalt: Bundespräsident Fischer verlangt die umfassende Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure
Forschungsbericht “Opfer der NS-Militärjustiz”
Kurier – Niki Nussbaumer – 26. 10. 2003
Lebenslang ein Deserteur (Interview u.a.)
Inhalt: Interview mit Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek; Forschungsergebnisse; Biographisches zu den Wehrmachtsdeserteuren Karl Keri und Richard Wadani
Debatte zur sozialrechtlichen Anerkennung der Wehrmachtsdeserteure
Der Standard – Peter Pirker – 11. 4. 2002
Die Rache der Wehrmachtsjustiz (Kommentar)
Inhalt: Anders als in Deutschland weiterhin soziale und materielle Ächtung der Wehrmachtsdeserteure
Wiener Zeitung – Andreas Wabl – 25. 5. 1999
Deserteure – die vergessenen Opfer des Nationalsozialismus (Kommentar)
Inhalt: Die parlamentarische Initiative der Grünen zur Rehabilitierung
Malmoe – Ingo Lauggas – 3. 2. 2006
Gedeckelte Auseinandersetzung (Interview)
Inhalt: Friedrun Huemer und Hannes Metzler zur Errichtung eines Denkmals für Deserteure
Die Presse – Anton Pelinka – 29. 3. 2002
Wie’s beliebt: Opfer oder Täter (Kommentar)
Inhalt: Zu Sozialminister Haupts Feststellung, Desertion aus der Wehrmacht sei auch nach österreichischem Recht strafbar gewesen
Der Standard – 24. 4. 2001
Thema: Späte Suche nach Gerechtigkeit
Inhalt: Themenseite zum Warten der Deserteure auf Rehabilitierung
Profil – Herbert Lackner – 19. 7. 1999
Sterben für die Manneszucht
Inhalt: Waren Deserteure Drückeberger oder Widerstandskämper? Positionen der österreichischen Parteien