Gedenktafel-Enthüllung Concordiaplatz, 29. August 2024

Am 29. August 2024 wurde vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek, eine Gedenktafel am Gebäude Concordiaplatz 1, 1010 Wien enthüllt, die auf die NS-Geschichte des Gebäudes hinweist.

Im Rahmen der feierlichen Enthüllung sprachen neben dem Bundesminister, die Abgeordnete zum Nationalrat Mag.a Eva Blimlinger, Mag. Mathias Lichtenwagner als Vertreter des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und Magdalena Bauer, MA vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Das Ensemble der Gardemusik Wien spielte das Moorsoldatenlied.

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) schickte dazu eine OTS aus.

Gedenktafel-Enthüllung Hohenstaufengasse, 12. Jänner 2024

Am 12.1.2024 wurde am Gebäude des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) von Vizekanzler und Bundesminister Werner Kogler in Anwesenheit der Bundesminister:innen Alma Zadić und Johannes Rauch, der zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures, sowie Bezirksvorsteher Markus Figl, eine Gedenktafel enthüllt, die auf die NS-Geschichte des Gebäudes verweist.

Im Rahmen der feierlichen Enthüllung spielte das Ensemble der Gardemusik Wien das Moorsoldatenlied.

Das BMKÖS schickte im Vorfeld eine OTS aus. Der ORF berichtete.

Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium in Kooperation mit dem Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« durchgeführt.

Gedenktafel “Ehemaliger Gerichtsstandort der nationalsozialistischen Militärjustiz”, Hohenstaufengasse 3, 1010 Wien

Symposium im Regierungsgebäude Stubenring am 23.1.2023

Am 23.1.2023 wurde vor dem Regierungsgebäude am Stubenring eine Gedenktafel von Bundesminister:innen Alma Zadić, Johannes Rauch, Norbert Totschnig und Martin Kocher enthüllt.

Das Symposium begleitete die Enthüllung der Gedenktafel inhaltlich und richtete sich an Wissenschafter:innen, Journalist:innen und vor allem an jene, die tagtäglich in diesem Gebäude arbeiten. Beim Symposium referierten Expert:innen zur Geschichte des Gebäudes und dem Wirken der NS-Militärjustiz in Wien.

Programm:

Eröffnung durch Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

1. Referat: “Nationalsozialistische Verfolgung von Deserteuren und anderen Verweigerern” von Univ.-Prof.in Dr.in Maria Fritsche, Historikerin; derzeit Professorin an der Norwegian University of Science and Technology (NTNU), Trondheim/Norwegen.

2. Referat: “Das Regierungsgebäude am Stubenring als Zentrum der Verfolgung” von Mag. Mathias Lichtenwagner, Politikwissenschaftler; arbeitet für die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG Wien) im Bereich Kunstrückgabe.

3. Referat: “Handlungsspielräume von Gerichtsherren und Richtern” verfasst von Dr. Magnus Koch, derzeit Leiter des Arbeitsbereichs „Ausstellungen und Geschichte“ bei der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, Hamburg, Deutschland. Kurator der Wanderausstellung „‚Was damals Recht war …‘ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“. Vorgetragen wurde das Referat von Leonhard Srajer.

4. Referat: “Opferfürsorge und Rehabilitierung” von Dr.in Brigitte Bailer, vormals Leiterin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen
Widerstandes (DÖW). Arbeiten u.a. zu Nationalsozialismus, Verfolgung, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rückstellungs- und Entschädigungsgesetzgebung.

Moderation: Mag.a Maria Sterkl, DER STANDARD

Konzeption des Symposiums durch das „Personenkomitee ‚Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz‘“ und durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert.

Gedenktafel-Enthüllung Stubenring, 23. Jänner 2023

Am 23.1.2023 wurde vor dem Regierungsgebäude am Stubenring eine Gedenktafel von Bundesminister:innen Alma Zadić, Johannes Rauch, Norbert Totschnig und Martin Kocher enthüllt. Die Veranstaltung wurde vom Sozialministerium finanziert und vom Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« durchgeführt.

Mehrere Pressevertreter:innen, u.a. der ORF war anwesend. Sowohl in der ZIB 1 als auch ZIB 2, sowie im Journal Panorama auf Ö1 wurde berichtet. Das Sozialministerium schickte im Vorfeld eine OTS aus.

Im Anschluß an die Enthüllung der Gedenktafel fand ein Symposium im Regierungsgebäude statt.

Intervention: Orte und Opfer der NS-Militärgerichtsbarkeit in Wien

Stadtrundgang und Podiumsdiskussion, gemeinsame Veranstaltung des Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und des Vienna Wiesenthal Institut (VWI)

Wann & Wo (Rundgang): Sonntag, 29. Mai 2022, 13:00, Stubenring 1

Wann & Wo (Diskussion): Sonntag, 29. Mai 2022, 16:00, Hohenstaufengasse 3

Ankündigungstext:

Am 21. Oktober 2009 beschloss der Nationalrat mit den Stimmen von Grünen, ÖVP und SPÖ ein Gesetz, mit dem Wehrmachtsdeserteure und andere Opfer der NS­-Militärjustiz pauschal rehabilitiert wurden. Dafür waren gesellschaftliche und politische Debatten ausschlaggebend, die in den späten 1990er-Jahren ihren Ausgang nahmen, eine umfassende gesellschaftliche Diskussion über die NS­-Militärgerichtsbarkeit und ihre Opfer anregten und neben der Rehabilitierung auch in der 2014 erfolgten Errichtung des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz am Wiener Ballhausplatz mündeten.

Bei einem Stadtrundgang wollen sich das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ den Orten nationalsozialistischer Militärgerichtsbarkeit in Wien widmen: Wo waren die Orte der Verfolgung, wo wurden Todesurteile und Folterungen angeordnet, wie wird vor Ort daran erinnert? Des Weiteren wollen die Veranstalter im Rahmen des Rundgangs der Frage nachgehen, wie Simon Wiesenthal, der zeitlebens einen Blick auf ‚andere‘ Opfergruppen abseits politischer und rassistischer Verfolgung hatte, zu Deserteuren und deren Rehabilitierung stand.

Im Anschluss an den Rundgang wird in einer Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus den Feldern der Wissenschaft, Politik, Medien und Kultur diskutiert, ob mit Denkmal und Rehabilitierung alles erreicht ist.

Stadtrundgang

Treffpunkt: 13:00 Uhr

1., Stubenring 1, Regierungsgebäude (Sitz mehrerer Ministerien)
Terezija Stoisits: Begrüßung
Philipp Rohrbach: Einführung
Mathias Lichtenwagner: Das heutige Regierungsgebäude als Zentrum der Wiener Wehrmachtsjustiz vom „Anschluss“ 1938 bis zur Befreiung 1945

1., Franz-Josefs-Kai/Ecke Dominikanerbastei, Bundesministerium für Landesverteidigung
Ela Hornung-Ichikawa: Zentralgericht des Heeres Wien: Verfolgungspraxis – Wehrkraftzersetzung – Denunziation

1., Rabensteig 3, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Philipp Rohrbach: Simon Wiesenthals Haltung zu Desertion. Eine Spurensuche im Archiv des VWI

1., Hohenstaufengasse 3, Bundesministerium für Kunst, öffentlichen Dienst und Sport
Thomas Geldmacher: Jäger der verlorenen Mannszucht – Karl Everts’ „Selbstverstümmler“-Abteilung in der Hohenstaufengasse 3

1., Ballhausplatz 2, Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz
Peter Pirker: Deserteure in der politischen Debatte – der Weg zur Rehabilitierung und zum Denkmal

Podiumsdiskussion:
Deserteure aus der Wehrmacht: Aufarbeitung, Rehabilitierung, Denkmal – alles erreicht?

Beginn: 16.00 Uhr

1., Hohenstaufengasse 3

Veronica Kaup-Hasler (Amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft) (angefragt)
Eva Blimlinger (Abgeordnete zum Nationalrat)
Claudia Kuretsidis-Haider (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands)
Thomas Geldmacher (Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“)
Peter Pirker (Universität Innsbruck)
Moderation: Nina Horaczek (Falter Chefreporterin)

Anmeldung unter anmeldung@vwi.ac.at bis 28. Mai 2022, 12.00 Uhr

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2021

Aus der Einladung für die jährliche Gedenkfeier in Kagran:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, es ist wieder einmal Nationalfeiertag, also treffen wir uns, wie jedes Jahr, zu unserer mittlerweile bereits traditionellen Gedenkveranstaltung
in Kagran.

Nie wieder Gleichschritt!

20. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«
lädt herzlich zur 20. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an
der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945
Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: Di., 26. Oktober 2021, 11 Uhr
Ort: Gedenkstein im Donaupark

Programm:

  • Begrüßung durch Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees
  • Rede von Eva Blimlinger, Abgeordnete zum Nationalrat (Die Grünen) – Redetext

 

Eva Blimlinger hat den Text ihrer Rede freundlicherweise zur Verfügung gestellt damit er hier veröffentlicht werden kann, vielen Dank: Redetext Eva Blimlinger

 

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2020

Aus der Einladung für die jährliche Gedenkfeier in Kagran:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
es wird ein trauriger Nationalfeiertag in Kagran. Die erste Gedenkveranstaltung ohne Richard Wadani.

Und dennoch gilt: Nie wieder Gleichschritt!
19. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 19. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.


Zeit: Mo., 26. Oktober 2020, 11 Uhr
Ort: Gedenkstein im Donaupark

Programm:

– Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees 

– Niki Kunrath, Abgeordneter zum Wiener Gemeinderat und Landtag (Die Grünen)

– Albert Dlabaja, Musik

Mitschnitt der Gedenkfeier (Radio Orange, 94.0, Wiens freies Radio):

Fotos von der Gedenkfeier (Niki Kunrath):

Aktion/Vortrag: Wehrmachtsdeserteure & Partisan*innen in Kärnten/Koroška: Dank und Anerkennung dem antifaschistischen Widerstand

Am 10. Juni 2020 veranstaltete der Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien / Klub slovenskih študentk in študentov na Dunaju (KSŠŠD) beim Deserteursdenkmal eine Aktion samt Vortrag. Aus der Einladung zur Veranstaltung:

Wehrmachtsdeserteure & Partisan*innen in Kärnten/Koroška: Dank und Anerkennung dem antifaschistischen Widerstand – Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal
Mittwoch, 10. Juni 2020, ab 17.30, beim Deserteursdenkmal (Ballhausplatz), Link zur Facebook-Veranstaltung

Der Widerstand der Partisaninnen in Kärnten/Koroška war der einzig längerfristige und militärisch bedeutende bewaffnete Widerstand im gesamten Deutschen Reich. Wehrmacht, Polizei und SS wurden hier im Hinterland bekämpft und gebunden, und fehlten so an der Front. Viele der Partisaninnen waren Deserteure, verweigerten den Dienst entweder vor oder nach der Einberufung oder machten sich beim Heimaturlaub davon. Für viele Deserteure waren wiederum die Partisaninnen der einzige Ort, wo sie hinkonnten. Die beiden Gruppen haben auch nach 1945 viel gemeinsam: Partisaninnen wie Wehrmachtsdeserteure galten in der postnazistischen Wiederaufbaugesellschaft als „Verräter*innen“, ihr Beitrag zur Befreiung vom Nationalsozialismus wurden lange nicht anerkannt und gewürdigt.

Vortrag (in deutscher Sprache) & Aktion
Peter Pirker, Historiker in Wien, wird in einem Vortrag vor Ort die Gemeinsamkeiten herausarbeiten und in einen Kontext stellen, im Speziellen auf die Situation der Kärntner Sloweninnen eingehen und auf den 10. Oktober und aktuelle Debatten (Windisch-Kaserne). Der Kundgebungsort wird zudem temporär umgestalten, um den Beitrag der Partisaninnen zumindest für ein paar Stunden im öffentlichen Raum sichtbar zu machen.
Das Ganze ist eine politische Kundgebung, unterliegt keiner maximalen Teilnehmer*innenanzahl, wobei Masken getragen und Abstände eingehalten werden.

Dezarterji Wehrmacht & partizanke*i na Koroškem: Zahvala in priznanje antifašističnem uporu – akcija in predavanje pri spomeniku dezarterjev

Upor Partizankov na Koroškem je bil edini dolgoročni in militarsko relevantni obrambeni upor v celotnem nemškem rajhu. Wehrmacht, policija ter SS so bili bojevani ter vezani v zadelju in so tako manjkali na fronti. Veliko partizankov so bilei dezarterji, ki so pred ali po sklicu zavrnili službo ali se po domačemu dopustu niso več vrnili na fronto. Za veliko dezarterjev pa so partizankei bilei edina možnost, kam lahko gredo. Obe skupini imata po letu 1945 veliko skupnega: Partizankei ter dezarterji Wehrmacht veljajo v postnacistični družbi obnovne zgradbe kot “izdaljatelji*ce”. Prispevek, prav njih, k osvoboditvi nacionalsocializma dolga leta ni bil priznan oziroma cenjen.

Predavanje (v nemškem jeziku) & akcija
Peter Pirker, zgodovinar z Dunaja, bo skupnosti partizankov in dezarterjev kontekstualiziral ter konkretno obdelal situacijo koroških slovenkcev, 10. oktober in aktualne debate.
Sočasno bomo preoblikovalei prostor predavanja in s tem vsaj za kratek čas v javnem prostoru opozorilei na prispevek partizankov. Celotna zadeva je politični shod, ki ni podvržen maksimalnemu številu udeleženkcev, pri čemer bomo nosili maske ter upoštevali potrebno varnostno razdaljo.

Auf der Seite vom KSŠŠD gibt es einen Bericht samt Fotos (Link Facebook), die Fotos unten sind auch von dort.

10. Juni 2020, Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal. Foto: KSŠŠD
10. Juni 2020, Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal. Foto: KSŠŠD
10. Juni 2020, Aktion und Vortrag beim Deserteursdenkmal. Foto: KSŠŠD
PartisanInnen auf der Ringstraße vor dem Parlamentsgebäude. Foto: KPÖ/DÖW

Vortrag/Lesung: Wehrmachtsdeserteure in Südtirol (1943–1945)

Aus der Veranstaltungseinladung:

Wehrmachtsdeserteure in Südtirol (1943–1945) – Lesung mit Musik

Johann Nikolussi und Matthias Breit lesen Texte von Deserteuren und ihren Helferinnen aus dem Passeiertal.

Musik: Matthias Legner (Vibraphon).

Anschließend Gespräch mit dem Historiker Dr. Peter Pirker, der in den kommenden drei Jahren an der Universität Innsbruck ein groß angelegtes Forschungsprojekt über Wehrmachtsdeserteure in Tirol leiten wird.

Dienstag, 19. November 2019, 19 Uhr, im Republikanischen Club – Neues Österreich, Rockhgasse 1, 1010 Wien.

Ein Abend in Zusammenarbeit mit dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz”.

Vor 80 Jahren, im Herbst 1939, kam es bei der Option in Südtirol zu einer erdrückenden Zahl von Ja-Stimmen für die Auswanderung in den NS-Staat. 1943 wird Südtirol in der Operationszone Alpenvorland faktisch annektiert. Mit den fast 85 Prozent Ja-Stimmen für das nazistische Deutschland 1939 bestand nach der Befreiung 1945 die begründete Gefahr, dass die Südtiroler zur Gänze als Sympathisanten der Nazis wahrgenommen werden. Daher erlangte in den Monaten unmittelbar nach Kriegsende eine verschwindend kleine Gruppe von Südtirolern plötzlich ungeheure politische Bedeutung: die rund 300 Deserteure, die den Dienst im Vernichtungskrieg der Wehrmacht – oft mit Unterstützung ihrer Verwandten – verweigert hatten. Das Zentrum dieser Form des Widerstandes in Südtirol war das Passeiertal. In keinem anderen Tal hat es so viele Deserteure gegeben, in keinem anderen Tal war aber auch die Repression vonseiten der einheimischen NS-Funktionäre so hart wie im Passeiertal …

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2019

Aus der Einladung für die jährliche Gedenkfeier in Kagran:

Nie wieder Gleichschritt!
18. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 18. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: Sa., 26. Oktober 2019, 11 Uhr

Ort: Gedenkstein im Donaupark

Programm:
– Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees
– Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichtes für Strafsachen Wien

Mitschnitt der Veranstaltung durch Radio Orange, Wiens freiem Radio (94.0):

Eindrücke von der Gedenkfeier (Fotos von Niki Kunrath):

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2018

Aus der Einladung zur Gedenkveranstaltung in Kagran:

Nie wieder Gleichschritt!
17. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 17. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: Fr., 26. Oktober 2018, 11 Uhr
Ort: Gedenkstein im Donaupark

Programm:
– Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees
– Karl Öllinger, stopptdierechten.at
– Richard Wadani, Ehrenobmann des Personenkomitees & Wehrmachtsdeserteur

Lange Nacht der Museen goes Deserteursdenkmal

Am Samstag, dem 6. Oktober 2018, findet bereits zum 19. Mal die „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich statt. Das Deserteursdenkmal ist als eines der rund 700 Stationen (Museen, Galerien, usw.) zum ersten Mal auch dabei und bietet kulturinteressierten NachtschwärmerInnen von 18.00 bis 01.00 Uhr Früh ein Programm.

Deserteursdenkmal am Ballhausplatz

Immer noch fragen sich viele Menschen, was das dreistufige liegende X auf dem Ballhausplatz darstellen soll. Die „ORF-Lange Nacht der Museen“ ist ein schöner Anlass, die Bekanntheit des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz zu erhöhen. Das 2014 von Olaf Nicolai geschaffene Monument bildet den Höhepunkt der gesellschaftlichen und juristischen Rehabilitierung österreichischer Wehrmachtsdeserteure, „Wehrkraftzersetzer“ und Kriegsdienstverweigerer, die vor allem dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und den Grünen zu verdanken ist.

Guides informieren Sie zu jeder Zeit über die Hintergründe des Denkmals. Dazu gibts Informationsmaterial und Bücher.

Mehr Infos unter diesem Link: Lange Nacht der Museen 2018.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2017

Bei bestem Wetter fand auch heuer wieder eine Gedenkfeier im Donaupark im Andenken an die dort hingerichteten Personen statt. Neben der Einladung geben wir im Folgenden Fotos und Mitschnitte von der Feier wieder.

16. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 16. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: Do., 26. Oktober 2017, 11 Uhr

Ort: Gedenktafel im Donaupark

Hinweis: Es wird seitens der VeranstalterInnen heuer keinen Kranz geben. Wir bitten alle Schnittblumen der eigenen Wahl mitzunehmen um diese am Ende der Veranstaltung als Form des Gedenkens beim Denkmal abzulegen.

Es sprechen

  • Thomas Geldmacher / Obmann des Personenkomitees
  • Andrea Stangl / Vorsitzende Kulturkommission Leopoldstadt
  • Albert Dlabaja trug das Lied “Der Deserteur” (v. Rudi Burda) vor [Nachtrag 27.10.]
  • Richard Wadani / Ehrenobmann Personenkomitee [Nachtrag 27.10.]

Anfahrt: U1 bis Alte Donau, Ausgang Arbeiterstrandbadstraße, rechts halten, etwa 400 Meter Richtung Nordwesten, dann in den Donaupark einbiegen. Der Gedenkstein befindet sich auf dem parallel zur Arbeiterstrandbadstraße verlaufenden Parkweg.

Link zur Einladung als PDF: Einladung 2017.

Auch ein Video von der Gedenkfeier gibt es:

video

Gedenkfeier beim Deserteursdenkmal

Am 1.9.2017 fand am Ballhausplatz beim Deserteursdenkmal eine Gedenkfeier statt zu der sich, trotz sich ankündigendem und dann auch aufziehenden Regen, rund 50 Personen eingefunden haben. Wir geben im folgenden die Einladung wieder:

Gedenkfeier beim Deserteursdenkmal – Im Gedenken an die Verfolgten und Opfer der NS-Militärjustiz

“Vielleicht kommt einmal eine Zeit, wo man sich dafür nicht mehr zu schämen braucht.”

Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Während der nächsten sechs Jahre kämpften österreichische Soldaten Seite an Seite mit ihren „reichsdeutschen“ Kameraden. Für alle „anderen“ bedeutete dies die Diffamierung: für die ungehorsamen Soldaten, die Deserteure und “Selbstverstümmler“, die Zivilisten und Zivilistinnen, die als „Wehrkraftzersetzer“ oder „Kriegsverräter“ verfolgt, gefoltert, verurteilt und hingerichtet wurden. Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« und die Grünen setzten sich über Jahre für ein Deserteursdenkmal ein, am 24.10.2014 wurde es am Ballhausplatz feierlich eröffnet.

Die Grünen Wien – Die Grüne Alternative und der Grüne Klub im Rathaus laden daher anlässlich der 78. Wiederkehr des Tages des Überfalls der Deutschen Wehrmacht auf Polen zur 3. Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz ein.

1.September 2017, 13.30 Uhr, Ballhausplatz

Redebeiträge von:
– David Ellensohn, Klubobmann im Grünen Rathausklub
– Sigrid Maurer, Abgeordnete zum Nationalrat
– Festrede: Friedrun Huemer, Obfrau HEMAYAT

 

einladung_2017_ballhausplatz

Die Fotos von der Veranstaltung wurden uns für diese Seite freundlicherweise von Patrick Zöchling zur Verfügung gestellt. Wer sie verwenden will, möge sich an ihn wenden.

Von Renate Sassmann wurde im Zuge der Feier ein kurzes Interview mit Richard Wadani geführt, das wir ebenso verlinken möchten:

 

6. Mai 2017: Gedenk- und Befreiungsfeier: Richard Wadani spricht in Greifenburg

Mit 95 Jahren ist Richard Wadani einer der letzten Zeitzeugen des Widerstandes von Wehrmachtsdeserteuren gegen das NS-Regime. Er spricht am Samstag, den 6. Mai bei der Gedenk- und Befreiungsfeier am Denkmal für die Verfolgten des NS-Regimes am Bahnhof in Greifenburg. Der Künstler Hans-Peter Profunser wird eine neue Serie von Kunstdrucken zum Thema Widerstand und Verfolgung präsentieren, die in einer limitierten Auflage von 149 Stück erscheinen. Die Kunstdrucke sind gegen eine Spende erhältlich, die in die Erhaltung des Denkmals fließt.

Einladung als Download

Begrüßung: Bürgermeister Josef Brandner

Szenische Lesung: SchülerInnen der HLW Spittal/Drau

Rede: Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur

Präsentation: Hans-Peter Profunser, Kunstdrucke (neue Serie)

Musik: Jan Kubis (Akkordeon), Marjetka Luznik (Gesang)

 

Samstag, 6. Mai 2017,17.00 Uhr

Denkmal für die NS-Opfer, Greifenburg (Bahnhof)

Mehr Informationen: www.aegide.at

Rückfragen: Dr. Peter Pirker Obmann Verein aegide 0676 327 28 33

Demokratiepreis des Parlaments an Personenkomitee verliehen

Am 13.2.2017 wurde der Demokratiepreis 2016 der Margaretha-Lupac-Stiftung im Parlament überreicht. Ausgezeichnet wurden drei Vereine bzw. Institutionen:

  1. Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (Link),
  2. das Freie Radio Salzkammergut (Link),
  3. sowie das “Personenkomitee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'”.

Einer Rede der Präsidentin des Nationalrats Doris Bures folgten drei Festreden zur Verleihung von Manfried Welan, Brigitte Bierlein und Klaus Unterberger für die drei ausgezeichneten Projekte. Dem folgten Dankesreden im Namen der Projekte durch Patricia Hladschik (für das Boltzmann-Institut), Thomas Geldmacher (für das Personenkomitee) und Mario Friedwagner (für das Freie Radio Salzkammergut). Details der Reden könnten der Presseaussendung des Parlaments entnommen werden. Bei Gelegenheit reichen wir die Redetexte nach.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2016

15. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 15. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: 26. Oktober 2016, 11 Uhr

Ort: Gedenktafel im Donaupark

Hinweis: Es wird seitens der VeranstalterInnen heuer keinen Kranz geben. Wir bitten alle Schnittblumen der eigenen Wahl mitzunehmen um diese am Ende der Veranstaltung als Form des Gedenkens beim Denkmal abzulegen.

Es sprechen

  • Richard Wadani / Wehrmachtsdeserteur und Ehrenobmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“
  • Birgit Hebein / Abgeordnete zum Wiener Landtag/ Mitglied des Gemeinderates und ehem. Mitarbeiterin der ARGE Wehrdienstverweigerung

Anfahrt:  U1 bis Alte Donau, Ausgang Arbeiterstrandbadstraße, rechts halten, etwa 400 Meter Richtung Nordwesten, dann in den Donaupark einbiegen. Der Gedenkstein befindet sich auf dem parallel zur Arbeiterstrandbadstraße verlaufenden Parkweg.

Wir würden uns über Ihre/Deine Teilnahme sehr freuen. Für Rückfragen steht Thomas Geldmacher (thomas.geldmacher@univie.ac.at, Tel. +43664 517 5613) gerne zur Verfügung.

Einladung zur Feier 2016 als PDF

Filmpräsentation Filmclub Bozen 19.10.2016

»Wir waren nicht bereit mitzumachen« 
Oder die Zerstörung von Erinnerung

Zwei Dokumentarfilme über Desertion, Kriegsdienstverweigerung und Sippenhaft während des Nationalsozialismus in Nord- und Südtirol.

Österreich-Bild von Bert Breit aus dem Jahr 1995 (25 Minuten)
Österreich-Bild von Georg Laich aus dem Jahr 2015 (25 Minuten)
Mittwoch, 19. Oktober 2016, 20 Uhr
Filmclub Bozen

Veranstalter
Michael-Gaismair-Gesellschaft Bozen
Verein Geschichte und Region / Storia e regione
Gemeindemuseum Absam

Anschließend Diskussion mit
Johannes Kramer, Historiker (Meran, Wien)
Leopold Steurer, Historiker  (Meran)
Georg Laich, Journalist (Innsbruck)
Matthias Breit, Museumsleiter (Absam)

Einladung

http://www.filmclub.it/it/programma/film/wir-waren-nicht-bereit-mitzumachen-oder-die-zerstoerung-von-erinnerung/

 

Buchpräsentation Ballhausplatz 23.09.2016

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…und so schaut es aus, das Buch!

Programm

  • Thomas Geldmacher | Politikwissenschaftler, Mitherausgeber und Obmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“
  • Juliane Alton | Mitherausgeberin, Landesgeschäftsführerin der Grünen und Umweltstadträtin in Dornbirn Rede
  • Olaf Nicolai | Künstler und Schöpfer des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien
  • Musik | Paul Gulda | Klavier und Gesang

Am 24. Oktober 2014 wurde in Wien das Denkmal für die österreichischen Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet. Es befindet sich am Ballhausplatz, zwischen Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei gelegen, und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heldenplatz. Der Staatsakt, an dem die prominentesten Politikerinnen und Politiker des Landes teilnahmen – allen voran der Bundespräsident -, markiert einen gedenkpolitischen Meilenstein und den Höhepunkt eines über 15-jährigen politischen Rehabilitierungsprozesses, der seinen Anfang Ende der 1990er Jahre in einer Initiative von Studierenden an der Universität Wien und in einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an den Bundesminister für Justiz genommen hatte. Denn das Denkmal des Berliner Künstlers Olaf Nicolai steht für das Ende der Ausgrenzung der Deserteure aus der Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozialismus. Der Band leistet dreierlei: Er dokumentiert den Denkmalprozess von den Anfängen bis heute, er ordnet das Projekt in den zeit- und kunsthistorischen Kontext sowie in die vergangenheitspolitischen Debatten ein und lässt schließlich erstmals Angehörige der zweiten und dritten Generation der Verfolgten in kurzen Essays zu Wort kommen.

Link zur Einladung als PDF.

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 Fotos der Veranstaltung

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Mitherausgeber und Obmann des Personenkomitees Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz Thomas Geldmacher moderiert die Veranstaltung

Alle Fotos: Magnus Koch

 

Gedenkveranstaltung Ballhausplatz 03.09.2016

Das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ lädt ein zur Gedenkveranstaltung
„… dass man auf diese Weise eben Sand in die Nazi-Maschinerie streuen konnte.“

Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Während der nächsten knapp sechs Jahre kämpften österreichische Soldaten Seite an Seite mit ihren „reichsdeutschen“ Kameraden. In den Jahrzehnten nach dem Krieg und zum Teil bis hinein in die Gegenwart wurde und wird dies als „Verteidigung der Heimat“ gedeutet, die gehorsamen Veteranen als (missbrauchte) Helden.

Für die ungehorsamen Soldaten, die Deserteure, „Wehrkraftzersetzer“ oder „Kriegsverräter“ bedeutete dies umgekehrt die Diffamierung als Feiglinge und Verräter. Die Zweite Republik beschloss erst spät, in den 2000er Jahren, diejenigen zu rehabilitieren, die den nationalsozialistischen Krieg nicht weiter kämpfen wollten. Die Gesetze von 2005 und 2009 waren zentrale Grundlagen für das 2010 bis 2014 unter maßgeblicher Mitwirkung des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« von der rot-grünen Wiener Stadtregierung errichtete Deserteursdenkmal am Ballhausplatz.

Das Personenkomitee lädt daher anlässlich der 77. Wiederkehr des Überfalls der Wehrmacht auf Polen und des Antikriegstages am 1. September herzlich ein zur 2. Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz. Wir treffen uns zum Gedenken an die ungehorsamen Soldaten der Wehrmacht, an verfolgte Kriegsgefangene und ZivilistInnen aus ganz Europa, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: 3. September 2016, 10:30 Uhr

Ort: Ballhausplatz, Wien

Programm:

  • Magnus Koch | Historiker und Mitglied des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ (Begrüßung und kurze Einführung)
  • David Ellensohn | Klubobmann der Grünen im Wiener Landtag und Gemeinderat
  • Martina Renner | Mitglied des Deutschen Bundestages für DIE LINKE (u.a. Mitglied im Innenausschuss des Bundestages und Sprecherin für antifaschistische Politik der Fraktion)

Es wird angeregt, dass alle BesucherInnen der Feier, die ein entsprechendes Zeichen setzen wollen, eine Schnittblume ihrer Wahl selbst mitbringen – auf einen Kranz wird verzichtet.