Nachruf Richard Wadani

Richard Wadani in Wien verstorben — 

Richard Wadani, Ehrenobmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“, ist in der Nacht von 18. auf 19. April 2020 nach einem Schlaganfall verstorben. Im Oktober wäre er 98 Jahre alt geworden.

Über zwei Jahrzehnte prägte Richard Wadani eine wichtige vergangenheitspolitische Debatte über Beteiligung und Verantwortung von Österreicher*innen in den Jahren von Nationalsozialismus und Krieg. An deren Ende stand die vollständige politische und juristische Rehabilitierung derer, die sich dem verbrecherischen Regime als Soldaten verweigerten – und das zentrale Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz am Ballhausplatz.

Richard Wadani wurde 1922 in Prag geboren. Dort wuchs er in einem sozialdemokratisch geprägten Milieu auf; jedoch schon früh zog es ihn zur tschechischen kommunistischen Partei hin. Bereits als Zwölfjähriger marschierte er bei großen Demonstrationen der politischen Linken in der Prager Innenstadt mit. 1938, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich und dem „Münchner Abkommen“, galten die aus Österreich stammenden Wadanis als Deutsche und wurden aus Prag ausgewiesen. Ohne politische Kontakte in Wien und unter ständiger Angst vor Verhaftung meldete sich Richard Wadani kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs freiwillig zur Luftwaffe – wie er in Interviews immer wieder betonte, insbesondere deshalb, um als Angehöriger des Bodenpersonals Gelegenheiten zu Widerstandsaktionen zu nutzen. Nachdem ein Versuch, in der Sowjetunion überzulaufen, im März 1942 fehlgeschlagen war, glückte ihm die Desertion im Herbst 1944 an der Westfront: Er erlebte seinen „persönlichen 8. Mai 1945“ (Alfred Andersch) ein gutes halbes Jahr vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Unmittelbar nach seinem Überlaufen schloss er sich Verbänden der tschechischen Exilarmee an.

Richard Wadani hat für seine politischen Ziele hart und ausdauernd gekämpft – und er war es gewohnt, in der Minderheit zu sein und häufig gegen den Zeitgeist anzukämpfen. 1946, zurück in Wien, wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs und arbeitete mit großer Entschlossenheit für seine Überzeugung; sein Geld verdiente er in Vorfeldorganisationen der KPÖ. Zum Bruch kam es wegen der affirmativen KPÖ-Position zur gewaltsamen Niederschlagung des „Prager Frühlings“ 1968. In den folgenden Jahren arbeitete er als Trainer und Sportfunktionär für die Bundesanstalten für Leibeserziehung (BAFL) und den Pensionistenverband der SPÖ.

Schon vor 1968 kämpfte Richard Wadani an dem ihm wichtigsten politischen Projekt: den Kampf gegen die Positionen des Österreichischen Kameradschaftsbundes – und dessen großen Einfluss vor allem in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Das 1946 von der Bundesregierung herausgegebene Rot-Weiß-Rot-Buch stellte zwar noch die Deserteure und Überläufer als positive Beispiele einer Selbstbefreiung Österreichs von der NS-Herrschaft dar; doch währte diese Darstellung nur kurz, und insbesondere die Veteranen der Wehrmacht denunzierten die Männer, die ihre vermeintliche Pflicht für die nationalsozialistische Kriegsführung nicht hatten erfüllen wollen, als „Verräter“ und „Kameradenschweine“. Diese Deutung der historischen Ereignisse dominierte bis in die 1990er Jahre die öffentlichen Diskussionen – oder besser: sie wurde kaum öffentlich diskutiert. Für Richard Wadani ein unerträglicher Zustand. Selbst in der Kommunistischen Partei konnte Wadani vor 1968 keine Verbündeten gewinnen, dort lag der Akzent auf der Würdigung von KZ-Opfern und den politischen Kämpfern gegen den Faschismus – ungehorsame Soldaten gehörten nicht dazu.

Der Schritt aus der politischen Bedeutungslosigkeit gelang erst durch die Allianz mit einem Team junger Studierender aus Politik- und Geschichtswissenschaft an der Wiener Universität. Bis dahin hatte Richard Wadani meist allein oder, seit den 1990er Jahren, in vorübergehenden Bündnissen mit Politiker*nnen der Grünen für seine Agenda gekämpft. Wie wir auf www.deserteursdenkmal.at ausführlich dokumentieren, war es schließlich das breite Bündnis von Akteur*innen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur, Politik, Medien und Zivilgesellschaft, mit dem Wadani – seit 2002 auch mit Hilfe des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ – seine politischen Ziele erfolgreich durchsetzen konnte.

„Mut, Zivilcourage und ein unerschütterlicher Gerechtigkeitssinn zeichneten Richard Wadani aus. Mit seinem Tod verliert unser Land einen großen Österreicher.“ Mit diesen Worten würdigt Bundespräsident Alexander Van der Bellen den Verstorbenen am Tag nach dessen Tod. Van der Bellen blickt von seinem Amtssitz aus jeden Tag auf das Denkmal im Herzen Wiens, das maßgeblich auf Richard Wadani und seine Initiative zurückgeht. Aus dem Bundeskanzleramt ist der Blick bekanntlich derselbe; von Bundeskanzler Sebastian Kurz war zum Ableben von Richard Wadani leider nichts zu hören.

Nicht nur beim Anblick des Denkmals werden wir an Richard denken: an seinen klaren und scharfen politischen Verstand, an seine unermüdliche Energie, die insbesondere für seine Gegnerinnen und Gegner stets unbequemen war, und an den Menschen, Gefährten und Freund, mit dem wir als Angehörige und Freunde des Personenkomitees viele gute und schöne Erinnerungen verbinden. Wir trauern um Richard, unser Mitgefühl gehört seiner Witwe Linde Wadani und der Familie.

Eine Kurzzusammenfassung der Geschichte Richard Wadanis mit Fotos und Dokumenten finden Sie hier.

Buchpräsentation Ballhausplatz 23.09.2016

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…und so schaut es aus, das Buch!

Programm

  • Thomas Geldmacher | Politikwissenschaftler, Mitherausgeber und Obmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“
  • Juliane Alton | Mitherausgeberin, Landesgeschäftsführerin der Grünen und Umweltstadträtin in Dornbirn Rede
  • Olaf Nicolai | Künstler und Schöpfer des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien
  • Musik | Paul Gulda | Klavier und Gesang

Am 24. Oktober 2014 wurde in Wien das Denkmal für die österreichischen Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet. Es befindet sich am Ballhausplatz, zwischen Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei gelegen, und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heldenplatz. Der Staatsakt, an dem die prominentesten Politikerinnen und Politiker des Landes teilnahmen – allen voran der Bundespräsident -, markiert einen gedenkpolitischen Meilenstein und den Höhepunkt eines über 15-jährigen politischen Rehabilitierungsprozesses, der seinen Anfang Ende der 1990er Jahre in einer Initiative von Studierenden an der Universität Wien und in einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an den Bundesminister für Justiz genommen hatte. Denn das Denkmal des Berliner Künstlers Olaf Nicolai steht für das Ende der Ausgrenzung der Deserteure aus der Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozialismus. Der Band leistet dreierlei: Er dokumentiert den Denkmalprozess von den Anfängen bis heute, er ordnet das Projekt in den zeit- und kunsthistorischen Kontext sowie in die vergangenheitspolitischen Debatten ein und lässt schließlich erstmals Angehörige der zweiten und dritten Generation der Verfolgten in kurzen Essays zu Wort kommen.

Link zur Einladung als PDF.

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 Fotos der Veranstaltung

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Mitherausgeber und Obmann des Personenkomitees Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz Thomas Geldmacher moderiert die Veranstaltung

Alle Fotos: Magnus Koch

 

Enthüllung des Deserteurs- und Widerstandsmahnmals in Bregenz

Dem 2014 in Wien errichtetem Deserteursdenkmal folgt am 14.11.2015 ein ebensolches 500 Kilometer weiter im Westen, in der Landeshauptstadt Bregenz. Das Denkmal wird offiziell als “Widerstandsmahnmal” geführt, wobei Deserteure und Opfer der NS-Militärjustiz darunter subsumiert werden. Errichterin des Denkmals sind die Landeshauptstadt Bregenz und das Land Vorarlberg.

Aus der Einladung: (Quelle)

Einladung Enthüllung des Widerstandsmahnmals
Die Landeshauptstadt Bregenz und das Land Vorarlberg laden zur Enthüllung des Widerstandsmahnmals am Samstag, den 14. November 2015, um 10.30 Uhr am Sparkassenplatz ein.

Begrüßung — Stadträtin Mag. Judith Reichart
Grußworte — Landtagspräsident Mag. Harald Sonderegger
Grußworte — Landesrat Johannes Rauch
Rede — Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ágnes Heller | „Eine Welt, die Helden braucht“
Enthüllung — Bürgermeister Dipl.-Ing. Markus Linhart
Musikalische Umrahmung:
Blechbläserquintett des Ensemble 9 der österreichischen Militärmusik
Musikschule Bregenz mit Werken von Paul Hindemith, Arnold Schönberg und Kurt Weill

Voransicht und Fotomontage des Denkmals - Quelle: <a href="http://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/aktuell/natasa-siencnik-gestaltet-widerstandsmahnmal-in-bregenz">Link Kulturzeitschrift.at</a>

Voransicht und Fotomontage des Denkmals – Quelle: Link Kulturzeitschrift.at

Der Entwurf für das Denkmal stammt von Nataša Sienčnik, ihr Entwurf wurde im April 2015 aus 150 Einreichungen ausgewählt. Das Denkmal – links als Fotomontage – besteht im Kern aus einer Fallblattanzeige, welche Namen und Biografien VorarlbergerInnen zeigen, die Teil des Widerstands wurden oder vom NS-Regime verfolgt wurden.

Hinzuweisen wäre noch auf das umfassende Begleitprogramm, dass sich das Land Vorarlberg leistet, bestehend aus nicht weniger als dreizehn einzelnen Veranstaltungen, die in das Thema einführen und auch genügend Raum geben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Link zur Liste des Begleitprogramms.

Nach der Eröffnung werden wir noch Foto vom tatsächlichen Denkmal ergänzen.

Aus aktuellem Anlass: Tod des Wehrmachtsdeserteur David Holzer

Am Montag, 17. Mai 2015, ist der ehemalige Wehrmachtsdeserteur David Holzer im Alter von 92 Jahren verstorben. Wir haben einen hochgeschätzten und lieben Freund verloren.

Als der Nationalrat am 21. Oktober 2009 das Aufhebungs- und Rehabilitierungsgesetz beschloss und damit erstmals in der Zweiten Republik den Wehrmachtsdeserteuren explizit Anerkennung für ihr Handeln aussprach, war dieses Umdenken ganz wesentlich David Holzer zu verdanken. Er hatte während der politischen Auseinandersetzung um die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure in den Jahren zwischen 2002 und 2009 wiederholt und auf beeindruckende Weise öffentlich über seine Entscheidung zur Desertion, über das Leben im Untergrund, seine Verfolgung durch die Wehrmachtsjustiz, die Haft im Strafgefangenenlager Börgermoor, den Tod seines Bruders Alois im Bewährungsbataillon 500 und die Hinrichtung seines Freundes Franz Stolzlechner am Wiener Militärschießplatz Kagran Zeugnis abgelegt. Beide hatten mit ihm im Frühsommer 1943 der Wehrmacht und deren verbrecherischen Kriegsführung den Rücken gekehrt.

David Holzer, aufgewachsen in einer Bergbauernfamilie in der Gemeinde Schlaiten im Osttiroler Iseltal, wurde im Alter von 19 Jahren in die Wehrmacht eingezogen. Geprägt von den christlichen Werten seines Elternhauses und motiviert von einer gründlichen Ablehnung der NS-Ideologie ließ er bei der Vereidigung auf Adolf Hitler in Klagenfurt seine Hand hängen, als alle anderen sie erhoben. Als Soldat des Gebirgsjägerregimentes 139 erlebte er in Finnland eine Massenerschießung von 60 sowjetischen Kriegsgefangenen mit. Das Morden schockierte David Holzer zutiefst. Er sagte dazu in einem Interview im Jahr 2002: „Man hat einen gewissen Widerstand entwickelt. Man hat beim Militär allerhand gesehen, was einem nicht gepasst hat. Die rabiate Weise mit den Gefangenen und die Unmenschlichkeit im Gesamten. Dann ist man auf den Gedanken gekommen, da machen wir nicht mehr mit.“

Auf einem Heimaturlaub in Schlaiten entschlossen sich David und Alois Holzer mit Franz Stolzlechner nicht mehr einzurücken. Stattdessen bauten sie sich in einem unzugänglichen Graben in ihrer Heimatgemeinde ein Versteck. Mit Hilfe einiger Einheimischer und ihrer Familien blieben sie bis Jänner 1944 unentdeckt. Bei einer Besichtigung der Reste des Erdbunkers sagte David Holzer sechs Jahrzehnte später: „Hier habe ich Freiheit verspürt.“ Im Jänner 1944 wurde Franz Stolzlechner von einem Gendarmen gestellt und angeschossen. Unter dem Druck der Gestapo auf ihre Familie stellten sich David und Alois Holzer. David nahm die „Schuld“ an der Desertion auf sich und wurde zum Tode verurteilt, später zu 14 Jahren Haft begnadigt und mit seinem Bruder Alois in das Strafgefangenenlager Börgermoor deportiert. Auf dem Transport wurde David in Wien Zeuge der Deportation von Juden: „Da haben sie die Juden so miserabel behandelt, das war so scheußlich, das hat man nicht ausgehalten.“ In Gesprächen versagte David an solchen Stellen die Stimme. Was er gesehen hatte, erschien ihm unfassbar. Ohne je Literatur über die Shoah und die Konzentrationslager gelesen zu haben, fand er in der Beschreibung der völligen Entmenschlichung ähnliche Worte wie der italienische Auschwitz-Überlebende Primo Levi: „Im Verhältnis zum Lager ist man im Bewährungsbataillon noch ein Mensch gewesen. Man war zwar in einem Himmelfahrtskommando, aber Mensch warst du noch. Im Lager warst Du kein Mensch.“

David und Alois Holzer überlebten Börgermoor. Im November 1944 wurden sie in das Wehrmachtsgefängnis Torgau-Fort Zinna überstellt und dem Bewährungsbataillon 500 zugeteilt – als „Kanonenfutter“ für die Rückzugsgefechte gegen die Rote Armee. Eindrücklich schilderte David Holzer die Exekutionen von Wehrmachtsdeserteuren, denen er vor dem Abrücken an die Front zur Abschreckung beiwohnen musste. Sein Bruder Alois fiel; er überlebte verwundet und wurde von der Roten Armee aufgelesen. Mit Soldaten der Roten Armee erlebte David die Freude über das Kriegsende. Seine Augen funkelten, als er den Jubel der Rotarmisten nachahmte.

Nach seiner Heimkehr stürzte sich David Holzer in die Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof und in der Forstwirtschaft. Mit seiner Frau Thekla zog er zehn Kinder groß. Viele Sommer lang bewirtschaftete er seine geliebte Alm. Die Erlebnisse in der Gestapo-Haft, im KZ Börgermoor und in den Fängen der Wehrmachtsjustiz blieben unaussprechbar, ließen ihn jedoch nie los: „Man sinniert da manchmal so leer…, weil man es einfach in einem drinnen hat, das lässt sich nicht wegstecken,“ erklärte er uns. 1981 sah er sich verpflichtet, sich öffentlich zu äußern. In einem Nachruf auf seinen Nachbarn Florian Pedarnig im „Osttiroler Boten“ schilderte er die Geschichte der Desertion und bedankte sich bei ihm für seine schützende Hand: Als Ortsbauernführer hatte sich Pedarnig für die Aufhebung der Todesstrafe gegen David eingesetzt und die Verhaftung der Eltern verhindert. Uns bleibt nicht Vergleichbares aber Ähnliches zu tun: Wir danken David Holzer für sein Vertrauen, für seine Bereitschaft und die Kraft, die Bürde des persönlichen Erinnerns auf sich zu nehmen, um die gesellschaftlichen Blockaden des Erinnerns zu überwinden und Gerechtigkeit für die Wehrmachtsdeserteure zu erreichen – was nichts anderes heißt, als ein Stück weit dem Anspruch einer demokratischen Republik und einer humanen Gesellschaft gerecht zu werden, für die David, Alois Holzer und Franz Stolzlechner ihr Leben eingesetzt haben.

Peter Pirker und Hannes Metzler

für das Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz

Ein Interview mit David Holzer und ein längerer Text, publiziert im Osttiroler Boten im Jahr 2002, findet sich auf hier.

Parte David Holzer

 

Enthüllung Gedenktafel am ehemaligen Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Favoriten (WUG X)

Am 30. April 2015 wurde im Bezirk Favoriten am ehemaligen Wehrmachtsgefängnis von der Bezirksvertretung eine ausführliche Gedenktafel errichtet. Die Gedenktafel stellt durch das mittig platzierte “X” einen optischen Bezug zum zentralen Denkmal am Ballhausplatz her. Aus der Einladung:

wug-x_tafel-2015Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner und der Arbeitskreis Gedenkpolitik der Bezirksvertretung laden ein zur

Feierlichen Enthüllung einer Gedenktafel am ehemaligen Wehrmachtsuntersuchungs-Gefängnis Wien 10, Hardtmuthgasse 40-42

am Donnerstag, dem 30. April 2015 um 17:00 Uhr

Das Gebäude der heutigen Justizanstalt Favoriten diente von 1938-1945 als Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis („WUG X“). Es war damit Teil des nationalsozialistischen Terror- und Unrechtssystems.
Dieses Gefängnis war die größte Militärhaftanstalt Wiens. Tausende Menschen befanden sich hier in Untersuchungshaft und warteten auf ihre Verfahren. Todesurteile ließ die Wehrmachtsjustiz an zwei Hinrichtungsorten in Wien vollstrecken: Durch Erschießung am Schießplatz Kagran oder durch Köpfen oder Hängen im Land(es)gericht I.

Die juristische Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren und anderen Opfern der NS-Militärjustiz begann in Österreich erst in den späten 1990er Jahren.

Auch im öffentlichen Raum findet dieser Prozess seinen Niederschlag. Seit Oktober 2014 erinnert am Ballhausplatz ein Denkmal an die Opfer der NS-Militärjustiz.

Ablauf:
1. Begrüßung Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner
2. Der Arbeitskreis Gedenkpolitik der Bezirks- vertretung, Vorsitzende Bezirksrätin Sascha Resch
3. „Gedenken und Mahnen- Erinnerungspolitik und Gedächtnislandschaften in Wien“, Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider, Leiterin der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes

Mehr Infos zum Ort ansich gibt es hier: Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Favoriten (WUG X).

Danke an Michael Schmid für das Überlassen der drei Fotos (Alle Rechte bei schmid-photography.com).

Mahnwache des KZ-Verbands am Deserteursdenkmal

Der Landesverband Wien des KZ-Verbands hat am 30.1.2015 (bei schlechtem Wetter) eine Mahnwache am Deserteursdenkmal am Ballhausplatz abgehalten und einen Kranz niedergelegt. Im Folgenden zwei Videos und der Einladungstext.

Mahnwache im Gedenken an die Deserteure

Datum / Uhrzeit
30.01.2015
13:30 – 17:30

Mahnwache und Kranzniederlegung
beim Deserteursdenkmal (Wien I, Ballhausplatz)

Während Burschenschafter, die am selben Tag auf der anderen Seite des Heldenplatzes, in der Hofburg, tanzen, in Wehrmachtsdeserteuren “Verräter” sehen, ehren wir sie als die eigentlichen Helden, nach denen dieser Platz benannt sein sollte.
Viele der Deserteure verweigerten aus politischer Gegnerschaft zum NS-Regime den Gehorsam und liefen zu jenen “Feinden” über, die für die Befreiung Europas – und damit Österreichs – von der Nazi-Barbarei kämpften. Doch auch jene, deren Desertion keine unmittelbar politischen Motive hatte, halfen durch ihre mutige Tat mit, die Wehrmacht zu schwächen und damit den Krieg abzukürzen und die deutsche Niederlage zu beschleunigen.

Ihnen zu Ehren legt der KZ-Verband um 13:30 Uhr einen Kranz nieder und hält anschließend bis zum Beginn der Kundgebungen gegen den Burschenschafterball eine Mahnwache ab. (Quelle)

Zwei Videos wurden von Renate Sassmann davon angefertigt und veröffentlicht, welche im Folgenden auch gezeigt werden sollen:

Video Nr. 1: “Friedl Garscha – Mahngedenken an unsere wahren Helden”, ebenso am 30.1.2015 (auch direkt bei youtube anschaubar):

Video Nr. 2: “Mahnwache des KZ-Verbandes beim Deserteurdenkmal am 30.1.2015” (auch direkt bei youtube anschaubar):

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2014

Für Sonntag, den 26.Oktober 2014 lud das “Personenkomitee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'” zur Gedenkfeier nach Kagran. Sowohl Einladung als auch die Feier standen unter dem Eindruck des zwei Tage zuvor eröffneten Deserteursdenkmals am Ballhausplatz. Aus der Einladung:

Auch wenn es kaum möglich schien: Die Republik hat sich verändert. Am 24. Oktober 2014 wird der Bundespräsident am Ballhausplatz feierlich das Denkmal für die Wehrmachtsdeserteure und alle anderen Verfolgten der
NS-Militärjustiz eröffnen. Dies wird der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung sein, die einige wenige, der Kälte trotzende Unentwegte im Herbst 2002 im Donaupark angestoßen haben. Damals fand beim Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen Militärschießplatzes Kagran die erste Kranzniederlegung für die Opfer der Wehrmachtsjustiz statt. Wir haben einen langen Weg zurückgelegt.

Die Gedenkkultur mag – und das ist ja auch ein Grund zur Freude – ins politische Zentrum gerückt sein, aber das ist kein Grund für uns, die Peripherie zu vergessen. Wir versammeln uns daher auch heuer wieder am 26. Oktober 2014 um 10.30 Uhr beim Gedenkstein im Donaupark an der Arbeiterstrandbadstraße, um der ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen zu gedenken, die zwischen 1938 und 1945 von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Es sprechen:
Viktoria Spielmann, Vorsitzende der Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft

Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur und Ehrenobmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“

Den Text der Rede von Viktoria Spielmann ist hier zu finden (Link ÖH-Homepage).

Alle Fotos zur Verfügung gestellt vom Archiv des Vereins “Personenkomitee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'”

Eröffnungsfeier des Deserteursdenkmals

Am 24. Oktober 2014 wurde durch einen Festakt am Ballhausplatz das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet. Denkmalsetzerin ist die Stadt Wien.

Im Folgenden dokumentieren wir wichtige Aspekte der Eröffnungsfeier. Anbei das Programm, eine Sammlung von Fotos, Hörfiles und Videos sowie weitergehende Reaktionen und Resonanzen.

Programm:

  • M!M – Eine Choreografie von Laurent Chétouane, gemeinsam erarbeitet und getanzt von Mikael Marklund, 2013/14 (einen digitalen Skizzenblock zur Choreografie finden Sie hier).
  • Martina Taig, Geschäftsführerin KÖR (Kunst im öffentlichen Raum)
  • David Ellensohn, Klubobmann der Grünen Wien Video
  • Walter Manoschek, Politikwissenschaftler Redetext

Friedrich Cerha, Spiegel VI, aus dem Zyklus Spiegel I-VII für großes Orchester und Tonband, 1960/61, Klangforum Wien, ORF Symphonie Orchester Wien, Leitung: Friedrich Cerha

 

  • Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien
  • Richard Wadani, Zeitzeuge und Deserteur
  • Kathrin Röggla, Schriftstellerin Redetext
  • Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und öffentlichen Dienst Redetext
  • Heinz Fischer, Bundespräsident der Republik Österreich Dokumentation

Chor Gegenstimmen, Sag Nein!, 2014 (ein Auszug aus der Ode an den Deserteur von Frederic Rzewski, Text: Kurt Tucholsky / Wolfgang Borchert)

Die Veranstaltung ist als Hördokument überliefert vom clultural broadcasting archive.
Die Bundesvereinigung “Opfer der NS-Militärjustiz” aus Bremen übermittelte anlässlich der Eröffnung folgende Grussadresse.

Fotos Iris Ranzinger, freundlicherweise überlassen von KÖR – Kunst im öffentlichen Raum.

Presse 2013

PRESSESPIEGEL 2013

Aufgenommen wurden hier alle Beiträge aus dem Jahr 2013, in denen das Deserteursdenkmal am Wiener Ballhausplatz (oder andere in Österreich geplante Denkmäler) erwähnt wurde – oder solche Artikel, die im engeren Sinne mit dem Thema der NS-Militärjustiz in Verbindung stehen.

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Enthüllung Gedenktafel Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Neubau (WUG VII)

Von der Eröffnung einer Gedenktafel am ehemaligen Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Neubau (WUG VII) berichtet folgender Bericht auf der Seite der Bezirksvertretung Neubau. Die Gedenktafel stellt durch das mittig platzierte “X” einen optischen Bezug zum zentralen Denkmal am Ballhausplatz her.

So sieht die 2014 errichtete Gedenktafel aus.

So sieht die 2014 errichtete Gedenktafel aus.

Gedenktafel für das ehemalige Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Wien-Neubau

Anlässlich des Tags der Befreiung am 8. Mai enthüllten Bezirksvorsteher Mag. Thomas Blimlinger und Abt Johannes Jung eine Gedenktafel, die an das ehemalige Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis erinnert, das sich im Gebäude des Stifts Schotten in der Hermanngasse 38 Ecke Burggasse 69 befand.

1931 bezog die Polizei das Gebäude, Ende 1931 zogen die Bezirksgerichte aus. Während der antisemitischen Pogrome im November 1938 wurde das Gebäude kurzzeitig als Sammelstätte für eine unbekannte Anzahl Verfolgter verwendet. Nach dem “Anschluss” 1938 ging das Bundesheer in der deutschen Wehrmacht auf. Wegen der tausenden Verfahren gegen Soldaten und Zivilpersonen hatte die Wehrmachtsjustiz großen Platzbedarf und übernahm auch dieses Gebäude als “Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis – Zweigstelle Neubau”.

Das Gefängnis war eines von sechs Zweigstellen, in denen Soldaten und Offiziere, aber auch Zivilpersonen, die der Fahnenflucht, der “Wehrkraftzersetzung”, des Kriegsverrats oder anderer Delikte verdächtig erschienen, inhaftiert wurden.

Denkmal der Opfer der NS-Militärjustiz

Ab Herbst 2014 erinnert ein Denkmal am Wiener Ballhausplatz an die Opfer der NS-Militärjustiz und würdigt an diesem zentralen und symbolischen Ort der Republik. Dazugehörig werden an verschiedenen geschichtsträchtigen Orten Gedenktafeln eingerichtet.

Die Gedenktafel in Neubau ist ein Teil dieses Projekts und die erste in Wien. Das zentrale X auf der Tafel verweist auf das Deserteursdenkmal in X-Form am Ballhausplatz.

Mehr Infos zum Ort gibts unter diesem Link.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2012

Am Freitag den 26.10.2012 fand am ehemaligen Schießplatz Kagran bei der Gedenktafel für die dort hingereichteten Soldaten und Zivilisten eine Gedenkveranstaltung statt. Der Veranstaltung gingen etliche und wochenlange nicht-öffentliche Diskussionen voraus:

Im Sommer und Herbst 2012 stand der Standort für das Deserteursdenkmal noch nicht fest, zur Diskussion standen diverse Standorte, das “Personenkomitee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'” hat öffentlich seine Präferenz für den Ballhausplatz kundgetan – siehe Presseberichte 2012. Um diesen Anspruch zu unterstreichen war für das Jahr 2012 auch geplant an diesem Ort die sonst in Kagran stattfindende Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz abzuhalten. Das “Personenkomitee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'” meldete für den 26.10.(2012) eine Veranstaltung an, welche am 20.9.2012 der Versammlungsbehörde kundgetan wurde. Am 10.10.2012 erreichte die Anmelder_innen und das Personenkomitee die Mitteilung, dass die Versammlung nicht stattfinden könne, da just an Stelle des zukünftigen Deserteursdenkmals das Österreichische Bundesheer seine Transportfahrzeuge abstellen müsse – Untersagung zur Ansicht. Die Versammlungsbehörde berief sich bei der Ablehnung auf einen Bescheid der MA46 vom 25.09.2012 zugunsten des Militärkommandos Wien. Die Veranstaltung musste also erneut in die Peripherie ausweichen.

Im Folgenden der Einladungtext des Personenkomittee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz’, ausnahmsweise gleich zwei Videos und einige Fotos von der Veranstaltung.

„Es ist sehr erfreulich, dass sich die Stadt zu dieser Entscheidung durchgerungen hat.“ (Richard Wadani zur Standortentscheidung der Stadt Wien für das künftige Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz am Ballhausplatz)

Nie wieder Gleichschritt!
11. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 11. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: 26. Oktober 2012, 11 Uhr
Ort: Gedenkstein im Donaupark

Programm

Begrüßung durch Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur und Ehrenobmann des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«

Harald Walser, Abgeordneter zum Nationalrat / Die Grünen, Zu den Auseinandersetzungen um die Rehabilitierung und das Wiener Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz

Mercedes Echerer, Schauspielerin, Szenische Lesung von Gerichtsurteilen gegen Deserteure und andere Verfolgte der NS-Militärjustiz (1939-1945) [verhindert, Anm.]

Das Original der Einladung als PDF: Einladung 2012.

Tatsächlich war Mercedes Echerer verhindert. Statt ihr hat Carmen Renate Köper, Schauspieler, Filmemacherin und Autorin in Wien, spontan die szenische Lesung übernommen.

 

Erstes Video der Gedenkfeier 2012, entnommen dem Youtube-Profil von Peter Eschberg, wer sichs direkt dort ansehen möchte: Link zum Youtube-Video.

Zweites Video der Gedenkfeier 2012, entnommen dem Youtube-Profil der AUGE/UG, wer sichs direkt dort ansehen möchte: Link zum Youtube-Video.

Und als wären die vielen Fotos und Videos nicht genug, gibt es sogar noch zwei Ton-Mitschnitte, wie so oft von Radio Orange 94.0 mitgeschnitten. Das könnt ihr direkt bei ihnen anhören – Bericht “Gedenken an Opfer der NS-Militärjustiz am 26. Oktober 2012 – zum letzten Mal im Wiener Donaupark” (CBA) (Hinweis: es gibt dort zwei Dateien: einen kommentierten 5-Minuten Zusammenschnitt und einen ungeschnittenen Gesamtmitschnitt!) – oder aber direkt hier:

“5-Minuten-Beitrag für ZIP-FM-Lokalausgabe inkl. Interview mit Richard Wadani” (von CBA/Radio_Orange)

“Unbearbeiteter Mitschnitt der Gedenkveranstaltung am 26.10.2012 im Wiener Donaupark” (von CBA/Radio_Orange)

 

Alle Fotos zur Verfügung gestellt von Alexander Wallner. Videos aufgenommen von Peter Eschberg und AUGE/UG. Mitschnitte von Gerhard Kettler von Radio Orange 94.0. Danke euch allen.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2011

Am 26.10.2011 fand am ehemaligen Schießplatz in Schießplatz in Kagran bei der Gedenktafel für die dort hingereichteten Soldaten und Zivilisten eine Gedenkveranstaltung statt. Im Folgenden der Einladungtext des Personenkomittee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz’, ein Video, einen Radio-Orange-Bericht samt Rede-Mitschnitt und Interview und einige Fotos von der Veranstaltung.

»Ich stelle mich an die Seite der Toten und der wenigen, die noch leben, die meiste Zeit ihres Lebens jedoch als Feiglinge, Drückeberger, Kameradenschweine und Schlimmeres bezeichnet worden sind. Das haben sie sich gefallen lassen müssen. Als hätte die Wirklichkeit einer Unrechts-Macht die Wirklichkeit der Nachkriegszeit bestimmt, sogar bis ins 21. Jahrhundert hinein.« (Elfriede Jelinek)

Nie wieder Gleichschritt!
10. Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz

Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« lädt herzlich zur 10. Gedenkveranstaltung »Nie wieder Gleichschritt!« an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos. Wir treffen uns zum Gedenken an alle ungehorsamen Soldaten und ZivilistInnen, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Ort: Gedenkstein im Donaupark, Wien 22
Zeitpunkt: Nationalfeiertag, Mittwoch, 26. Oktober 2011, 11.00 Uhr

Es sprechen:
Thomas Geldmacher, Obmann des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«
Magnus Koch, Historiker
Andreas Mailath-Pokorny, amtsführender Stadtrat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Wien
Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur und Ehrenobmann des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«
Anschließend: Kranzniederlegung vor dem Gedenkstein

»Der Held / bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache / ist in die Feuerzone gerückt. / Die Uniform des Tages ist die Geduld, / die Auszeichnung der armselige Stern / der Hoffnung über dem Herzen. // Er wird verliehen / für die Flucht von den Fahnen, / für die Tapferkeit vor dem Freund, / für den Verrat unwürdiger Geheimnisse / und die Nichtbeachtung / jeglichen Befehls.« (Ingeborg Bachmann)

Das Original der Einladung als PDF: Einladung Feier 2011.

Radio-Beitrag “Nie wieder Gleichschritt! Gedenken an Opfer der NS-Militärjustiz. Forderung nach Deserteursdenkmal dringlicher denn je.” (von CBA/Radio_ORANGE_94.0, auch direkt dort anhörbar)

Video-Beitrag:

Das Video der Gedenkfeier 2011 ist dem Youtube-Profil der AUGE/UG entnommen, wer sichs direkt dort ansehen möchte: Link zum Youtube-Video.

 

Alle Fotos zur Verfügung gestellt von Alexander Wallner. Videos aufgenommen von der AUGE/UG, Einladungtext übernommen von AK Denkmalpflege. Mitschnitt von Gerhard Kettler von Radio Orange 94.0. Danke euch allen.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2010

Am Dienstag den 26.10.2010 fand am ehemaligen Schießplatz Kagran bei der Gedenktafel für die dort hingereichteten Soldaten und Zivilisten eine Gedenkveranstaltung statt. Im Folgenden der Einladungtext des Personenkomittee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz’ und einige Fotos von der Veranstaltung.

Und wieder nähert sich der Nationalfeiertag. Wie auch schon in den letzten Jahren werden wir auch heuer nicht dem Bundesheer am Heldenplatz bei seiner »Leistungsschau« applaudieren, sondern stattdessen auf dem Gelände des ehemaligen Militärschießplatzes Kagran der Deserteure, der Kriegsdienstverweigerer, der Wehrkraftzersetzer gedenken; jener Menschen also, die sich weigerten, den Vernichtungskrieg der Wehrmacht mitzumachen, und dafür von der Zweiten Republik jahrzehntelang verachtet wurden.

Wir haben im vergangenen Jahr einiges erreicht. Die Ausstellung »Was damals Recht war« wurde mit großem Erfolg in Wien (01.09. bis 12.10.2009) und Klagenfurt (09.09. bis 10.10.2010) gezeigt, im September 2010 erschien darüber hinaus der österreichspezifische Dokumentationsband zur Ausstellung, »Da machen wir nicht mehr mit!«. Vor allem aber ist am 01.12.2009 nach 10-jährigem Kampf das Aufhebungs- und Rehabilitationsgesetz in Kraft getreten, mit dem nunmehr alle Opfer der NS-Militärjustiz, aber auch der Erbgesundheitsgerichte und des Volksgerichtshofs pauschal und umfassend rehabilitiert sind.

Neben dem Gedenken und dem Niederlegen eines Kranzes wollen wir uns also auch ein wenig der Freude über das Erreichte widmen und die nächsten Schritte planen.
Treffpunkt: 26. Oktober, 11 Uhr, beim Gedenkstein im Donaupark (U1-Station Alte Donau, dann die Arbeiterstrandbadstraße rund 300 Meter nach Norden)

Es sprechen:
Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur und Ehrenobmann des Vereins »Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«
David Ellensohn, Stadtrat der Grünen und langjähriger Unterstützer des Personenkomitees


Video der Gedenkfeier 2010, entnommen dem Youtube-Profil der AUGE/UG, wer sichs direkt dort ansehen möchte: Link zum Youtube-Video.

Alle Fotos zur Verfügung gestellt von Alexander Wallner. Video aufgenommen von der AUGE/UG. Danke euch allen.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2009

Auch 2009, am 26.10. und damit dem Nationalfeiertag, fand in Kagran beim bis dahin einzigen Denkmal für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz, eine Gedenkfeier statt. Obwohl es sich um ein Jahr mit viel medialer Aufmerksamkeit gehandelt hat – es wurde am 1.September 2009 die Ausstellung “Was damals Recht war…” in Wien eröffnet und am Heldenplatz für wenige Stunden ein temporäres Deserteursdenkmal errichtet – konnten wir bisher keine Redetexte oder Fotos von der Feier finden – digitales Zeitalter hin oder her… Wie fast immer hat aber Radio Orange 94.0 die Feier mitgeschnitten und youtube hält ein Video bereit, beides unten.

Thomas Geldmacher geht in einem kurzen Zwischenbeitrag auch auf den Tod von Herbert Exenberger ein, der wenige Tage vor der Feier gestorben ist. Exenberger wird als Unterstützer des Personenkomitee, Forscher, Vermittler und Historiker gewürdigt (ab Minute 10:00 im Audio-Mitschnitt unten).

Gedenkfeier für die Opfer der NS-Militärjustiz am Militärschießplatz Wien-Kagran

Sonntag, 11. 10. 2009 / Ort: Gedenkstein im Donaupark, an der Arbeiterstrandbadstraße Höhe Parkplatz Strandbad Alte Donau, 1220 Wien / Beginn: 11.00 Uhr

Es sprechen
Dr. Peter Huemer, Journalist und Historiker, sowie
Rodaina El Batnigi, Sprecherin der Bundesjugendvertretung, und
Richard Wadani, Ehrenobmann des Vereins Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«, Wehrmachtsdeserteur

An der ehemaligen Hinrichtungsstätte Militärschießplatz Kagran starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilter Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos.

 

Video der Gedenkfeier 2009, entnommen dem Youtube-Profil von artvan / artvantube, wer sichs direkt dort ansehen möchte: Link zum Youtube-Video.

Redebeitrag und Mitschnitt “Gedenkkundgebung für die Opfer der NS-Miitärjustiz am 11.10.2009”, direkt anzuhören über das Archiv von Radio_ORANGE_94.0 (CBA), oder direkt bei uns:

Mitschnitt von Gerhard Kettler von Radio Orange 94.0. Video von youtube bzw. artvan / artvantube. Dank dir und euch!

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2008

Aus der Einladung des Personenkomitees für die Kagran-Gedenkfeier für das Jahr 2008 (gefunden hier):

Wo sind die Deserteure? Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz 2008

Jährliche Gedenkveranstaltung am 26. Oktober um 10.30 Uhr beim Gedenkstein im Donaupark

Wo sind die Eltern, sind die Freunde, die Brüder und Schwestern
Dieser erschossenen Deserteure, deren Leichen man
Auf die Schwelle des Friedens häufte?
Die Ermordeten selbst können nicht mehr sprechen,
Sie fielen dem Tötungsrausch zum Opfer, den das Gesetz befahl,
Den auszuführen Henker genug bereitstanden.
Die Henker leben noch, sie überleben immer
 Wo aber sind die Deserteure, die ihr Leben retten konnten?

Das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ lädt herzlich zur Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz an der ehemaligen Hinrichtungsstätte „Militärschießplatz Kagran“ ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtssoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos. Ihnen zum Gedenken versammeln sich an dieser Stelle seit Jahren die letzten überlebenden Wehrmachtsdeserteure mit ihren Verwandten, FreundInnen und SympathisanthInnen.

Datum und Uhrzeit: Sonntag, 26. Oktober, 10.30 Uhr

Ort: Gedenkstein im Donaupark, Wien 22

Anfahrt: mit der U1 bis Alte Donau, Ausgang Arbeiterstrandbadstraße, rechts halten, etwa 400 Meter Richtung Nordwesten, dann in den Donaupark einbiegen. Der Gedenkstein befindet sich auf dem parallel zur Arbeiterstrandbadstraße verlaufenden Parkweg

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Ihnen eine Teilnahme möglich wäre!
Für allfällige Rückfragen steht Ihnen Thomas Geldmacher unter thomas.geldmacher @ univi.ac.at (Für Mails die Leerzeichen vor und nach dem @ entfernen!) zur Verfügung.

Und wo sind die Deserteure,
Die sich in den zerstörten Städten verbargen,
in Dörfern und Wäldern, wartend auf die Alliierten,
Die für sie damals wirkliche Befreier waren?
Haben sie Angst vor den gründlich ihnen eingeimpften Phrasen,
die Fahneneid, Vaterland, Kameradschaft heißen?

(Heinrich Böll, 1953)

Danke an die Flüchtlings- und Deserteursberatung fürs konservieren der Einladung.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2007

Am 26.10.2007 fand am ehemaligen Schießplatz in Schießplatz in Kagran bei der Gedenktafel für die dort hingereichteten Soldaten und Zivilisten eine Gedenkveranstaltung statt. Im Folgenden der Einladungtext des Personenkomittee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz’ ein Video und einige Fotos von der Veranstaltung.

Das Personenkomitee “Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz” lädt herzlich zur Gedenkveranstaltung “Nie wieder Gleichschritt” an der ehemaligen Hinrichtungsstätte Militärschießplatz Kagran ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos. Die letzten überlebenden Opfer der NS-Militärjustiz treffen sich zum Gedenken an jene ungehorsamen Soldaten und Zivilisten, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Ablauf der Veranstaltung:
– Begrüßung durch Richard Wadani (Wehrmachtsdeserteur und Sprecher des Personenkomitees)
– Rede von Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek (Institut für Staatswissen-schaft der Universität Wien)
– Im Rahmen der Veranstaltung präsentieren Jugendliche ein Transparent mit den Namen der bis dato bekannten 129 am Schießplatz Kagran hingerichteten Personen.
– Kranzniederlegung beim Gedenkstein

Wann: Freitag, 26.10.2007, 11.00 Uhr
Wo: Gedenkstein im Donaupark, Wien 22

Anfahrt: mit der U1 bis Alte Donau, Ausgang Arbeiterstrandbadstraße, rechts halten, etwa 400 Meter Richtung Nordwesten, dann in den Donaupark einbiegen.

Der Gedenkstein befindet sich auf dem parallel zur Arbeiterstrandbadstraße verlaufenden Parkweg.

Video_Wadani_2007

Interview mit Richard Wadani im Anschluss an die Feier 2007. Video auf der Seite von kanalB.at oder direkt bei uns.

 

Alle Fotos zur Verfügung gestellt von Alexander Wallner. Video von kanalB.at übernommen unter Creative Commons Lizenz CC BY-NC-SA 2.0 DE. Infos zur Feier 2007 von der Homepage der Deserteurs- und Flüchtlingsbetreuung. Danke euch allen.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2006

Am Freitag den 27.10.2006 fand am ehemaligen Schießplatz Kagran bei der Gedenktafel für die dort hingereichteten Soldaten und Zivilisten eine Gedenkveranstaltung statt. Im Folgenden der Einladungtext des Personenkomittee ‘Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz’ und einige Fotos von der Veranstaltung.

WO SIND DIE DESERTEURE?
WO SIND DIE ELTERN, SIND DIE FREUNDE, DIE BRÜDER UND SCHWESTERN DIESER ERSCHOSSENEN DESERTEURE, DEREN LEICHEN MAN AUF DIE SCHWELLE DES FRIEDENS HÄUFTE?
DIE ERMORDETEN SELBST KÖNNEN NICHT MEHR SPRECHEN, SIE FIELEN DEM TÖTUNGSRAUSCH ZUM OPFER, DEN DAS GESETZ BEFAHL, DEN AUSZUFÜHREN HENKER GENUG BEREITSTANDEN. DIE HENKER LEBEN NOCH, SIE ÜBERLEBEN IMMER  –  WO ABER SIND DIE DESERTEURE, DIE IHR LEBEN RETTEN KONNTEN?

Das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ lädt Sie herzlich zur Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz an der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte „Militärschießplatz Kagran“ ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtssoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos. Hier treffen sich nun die letzten überlebenden Wehrmachtsdeserteure zu einer Kranzniederlegung für jene Soldaten, die vom NS-Terrorregime ermordet wurden.

Freitag, 27.10.2006, 11.00 Uhr
Gedenkstein im Donaupark, Wien 22

Ablauf der Veranstaltung:

– Begrüßung durch Richard Wadani (Wehrmachtsdeserteur und Sprecher des Personenkomittees)
– Kurze Ansprache von Terezija Stoisits
– Kranzniederlegung.

Wir würden uns sehr über Ihr Kommen freuen.

UND WO SIND DIE DESERTEURE, DIE SICH IN DEN ZERSTÖRTEN STÄDTEN VERBARGEN, IN DÖRFERN UND WÄLDERN, WARTEND AUF DIE ALLIIERTEN, DIE FÜR SIE DAMALS WIRKLICHE BEFREIER WAREN?
HABEN SIE ANGST VOR DEN GRÜNDLICH IHNEN EINGEIMPFTEN PHRASEN, DIE FAHNENEID, VATERLAND, KAMERADSCHAFT HEIßEN?”
HEINRICH BÖLL, 1953

Alle Fotos zur Verfügung gestellt von Alexander Wallner. Infos zur Feier 2006 von der Homepage der Deserteurs- und Flüchtlingsbetreuung. Danke euch allen.

 

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2005

Auch 2005 wurde in den Donaupark Kagran zum unscheinbaren Denkmal für die dort hingerichteten geladen. Aus der – auf noracism.net archivierten – Einladung:

GEDENKKUNDGEBUNG FÜR WEHRMACHTSDESERTEURE
Samstag 29.10., 10Uhr30, Donaupark

 

GEDENKKUNDGEBUNG FÜR WEHRMACHTSDESERTEURE – beim Gedenkstein bei der ehemaligen Hinrichtungsstätte
– Wegbeschreibung: U1-Station “Alte Donau” – dann
auf der Arbeiterstrandbadstr. ca. 300 Meter
Richtung Westen (=Donauturm) bis zum östlichen
Eingang “Donaupark” – Falls jemensch trotzdem
nicht hinfindet, bitte anrufen: 0650 9451650.
Soll keine Insiderveranstaltung ehemaliger
Deserteure werden, bitte zahlreich kommen!

Liebe Grüße an alle Speakerscornermenschen von
Richard Wadani! (Deserteur und Referent beim
Speakerscorner am 29.9.)
HINTERGRUND: Nach ca. 40 000 Verfahren wurden
unter der Naziherrschaft an ca. 15 000
Wehrmachtsdeserteuren Todesurteile vollstreckt
und viele andere wurden in “Straf”lagern,
Konzentrationslagern, “Bewährungs”verbänden u.ä.
zu Tode gequält. Angesichts dieser historisch
einmaligen skrupellosen Vorgangsweise gegen
Deserteure sind auch jene Deserteure, die keine
Widerstandskämpfer waren, jedenfalls als Opfer
des NS-Unrechtssystems zu betrachten. Die
Wehrmacht zu verlassen erforderte vermutlich
mindestens so viel Mut, wie in ihr gehorsam (mit
oder ohne innerer Zustimmung) den Dienst zum
Nutzen eines Terrorregimes zu leisten, und trug
jedenfalls zur Verkürzung des Kriegs und damit
der NS-Mordherrschaft bei. Dennoch war die
schwarzorangeblaue Regierung auch im
vielbefeierten “Gedankenjahr 2005” nicht zu einer
zufriedenstellenden Rehabilitierung von
Wehrmachtsdeserteuren bereit.

Danke noracism.net fürs Archivieren.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2004

Zum dritten Mal fand am 30.10.2004 am Hinrichtungsgelände in Kagran eine Gedenkveranstaltung statt. Aus der Einladung, die damals über den Mail-Verteiler von noracism.net versendet wurde und ebenda noch immer abrufbar ist (für geneigte Forscher_innen ist vielleicht die ergänzende Liste von fünf Forderungen unter obigem Link interessant), außerdem vier Fotos von der Feier:

Einladung Gedenkveranstaltung
Das Personenkomitee “Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz” lädt Sie herzlich zur dritten Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz an der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte “Militärschießplatz Kagran” ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilter Wehrmachtssoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos. Zum dritten Mal in der Geschichte der 2. Republik treffen sich überlebende Wehrmachtsdeserteure zu einer Kranzniederlegung für jene Soldaten, die vom NS-Terrorregime ermordet wurden.
Zeit und Ort:
Datum und Uhrzeit: Samstag, 30.10.2004, 11.00 Uhr
Ort: Gedenkstein im Donaupark; am östlichen Eingang,
Abrbeiterstrandbadstraße, Wien 22 (Erreichbarkeit Öffis: U1 bis zur Stadion Alte Donau. Von dort sind es etwa 200 Meter zu Fuß. Zunächst ca. 100 Meter die Arbeiterstrandbadstraße entlang, dann links in den Donaupark und dann den ersten Weg rechts etwa 100 Meter bis zum Gedenkstein.)
Ablauf der Veranstaltung:
– Begrüßung durch Richard Wadani (Wehrmachtsdeserteur, Sprecher des Personenkomitees)
– Kurze Ansprachen von Opfern der NS-Militärjustiz
– Kranzniederlegung.
Redner:
– Ing. Peter Dovjak (Widerstandskämpfer, Verband der Kärntner Partisanen)
– Richard Wadani zum aktuellen Stand der Rehabilitierungsdebatte

 

Danke noracism.net für das Konservieren der Textes.

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz in Kagran 2003

Zum zweiten Mal lud das “Personenkomitee ‘Gerechigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'” für den 30.10.2003 nach Kagran – zur Gedenktafel am Rande des Donauparks, die der dort hingerichteten Personen gedenkt. Es folgt die damals über einen Mail-Verteiler (noracism.net) verschickte (und ebendort noch immer dokumentierte) Einladung sowie vier Fotos:

Einladung

Das Personenkomitee “Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz” lädt Sie herzlich zur zweiten Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz an der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte “Militärschießplatz Kagran” ein. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtssoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos.

Zum zweiten Mal in der Geschichte der 2. Republik treffen sich überlebende Wehrmachtsdeserteure zu einer Kranzniederlegung für jene Soldaten, die vom NS-Terrorregime ermordet wurden.

Zeit und Ort:

– Datum und Uhrzeit: Donnerstag, 30.10.2003, 11.00 Uhr
– Ort: Gedenkstein im Donaupark, Wien 22 (siehe beiliegende Karte!)

Ablauf der Veranstaltung:

– Kurze Ansprachen von Opfern der NS-Militärjustiz
– Lesung
– Kranzniederlegung.

Redner:

– Michael Gutenbrunner (Schriftsteller und Verfasser von “…”)
– Prof. Hugo Pepper (Wehrmachtsdeserteur und Widerstandskämpfer)

Danke noracism.net für das Konservieren der Textes und dem Personenkomitee für die Fotos.