Lange Nacht der Museen goes Deserteursdenkmal

Am Samstag, dem 6. Oktober 2018, findet bereits zum 19. Mal die „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich statt. Das Deserteursdenkmal ist als eines der rund 700 Stationen (Museen, Galerien, usw.) zum ersten Mal auch dabei und bietet kulturinteressierten NachtschwärmerInnen von 18.00 bis 01.00 Uhr Früh ein Programm.

Deserteursdenkmal am Ballhausplatz

Immer noch fragen sich viele Menschen, was das dreistufige liegende X auf dem Ballhausplatz darstellen soll. Die „ORF-Lange Nacht der Museen“ ist ein schöner Anlass, die Bekanntheit des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz zu erhöhen. Das 2014 von Olaf Nicolai geschaffene Monument bildet den Höhepunkt der gesellschaftlichen und juristischen Rehabilitierung österreichischer Wehrmachtsdeserteure, „Wehrkraftzersetzer“ und Kriegsdienstverweigerer, die vor allem dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und den Grünen zu verdanken ist.

Guides informieren Sie zu jeder Zeit über die Hintergründe des Denkmals. Dazu gibts Informationsmaterial und Bücher.

Mehr Infos unter diesem Link: Lange Nacht der Museen 2018.

Gedenkfeier beim Deserteursdenkmal

Am 1.9.2017 fand am Ballhausplatz beim Deserteursdenkmal eine Gedenkfeier statt zu der sich, trotz sich ankündigendem und dann auch aufziehenden Regen, rund 50 Personen eingefunden haben. Wir geben im folgenden die Einladung wieder:

Gedenkfeier beim Deserteursdenkmal – Im Gedenken an die Verfolgten und Opfer der NS-Militärjustiz

“Vielleicht kommt einmal eine Zeit, wo man sich dafür nicht mehr zu schämen braucht.”

Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Während der nächsten sechs Jahre kämpften österreichische Soldaten Seite an Seite mit ihren „reichsdeutschen“ Kameraden. Für alle „anderen“ bedeutete dies die Diffamierung: für die ungehorsamen Soldaten, die Deserteure und “Selbstverstümmler“, die Zivilisten und Zivilistinnen, die als „Wehrkraftzersetzer“ oder „Kriegsverräter“ verfolgt, gefoltert, verurteilt und hingerichtet wurden. Das Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« und die Grünen setzten sich über Jahre für ein Deserteursdenkmal ein, am 24.10.2014 wurde es am Ballhausplatz feierlich eröffnet.

Die Grünen Wien – Die Grüne Alternative und der Grüne Klub im Rathaus laden daher anlässlich der 78. Wiederkehr des Tages des Überfalls der Deutschen Wehrmacht auf Polen zur 3. Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz ein.

1.September 2017, 13.30 Uhr, Ballhausplatz

Redebeiträge von:
– David Ellensohn, Klubobmann im Grünen Rathausklub
– Sigrid Maurer, Abgeordnete zum Nationalrat
– Festrede: Friedrun Huemer, Obfrau HEMAYAT

 

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Die Fotos von der Veranstaltung wurden uns für diese Seite freundlicherweise von Patrick Zöchling zur Verfügung gestellt. Wer sie verwenden will, möge sich an ihn wenden.

Von Renate Sassmann wurde im Zuge der Feier ein kurzes Interview mit Richard Wadani geführt, das wir ebenso verlinken möchten:

 

Buchpräsentation Ballhausplatz 23.09.2016

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…und so schaut es aus, das Buch!

Programm

  • Thomas Geldmacher | Politikwissenschaftler, Mitherausgeber und Obmann des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“
  • Juliane Alton | Mitherausgeberin, Landesgeschäftsführerin der Grünen und Umweltstadträtin in Dornbirn Rede
  • Olaf Nicolai | Künstler und Schöpfer des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien
  • Musik | Paul Gulda | Klavier und Gesang

Am 24. Oktober 2014 wurde in Wien das Denkmal für die österreichischen Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet. Es befindet sich am Ballhausplatz, zwischen Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei gelegen, und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heldenplatz. Der Staatsakt, an dem die prominentesten Politikerinnen und Politiker des Landes teilnahmen – allen voran der Bundespräsident -, markiert einen gedenkpolitischen Meilenstein und den Höhepunkt eines über 15-jährigen politischen Rehabilitierungsprozesses, der seinen Anfang Ende der 1990er Jahre in einer Initiative von Studierenden an der Universität Wien und in einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an den Bundesminister für Justiz genommen hatte. Denn das Denkmal des Berliner Künstlers Olaf Nicolai steht für das Ende der Ausgrenzung der Deserteure aus der Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozialismus. Der Band leistet dreierlei: Er dokumentiert den Denkmalprozess von den Anfängen bis heute, er ordnet das Projekt in den zeit- und kunsthistorischen Kontext sowie in die vergangenheitspolitischen Debatten ein und lässt schließlich erstmals Angehörige der zweiten und dritten Generation der Verfolgten in kurzen Essays zu Wort kommen.

Link zur Einladung als PDF.

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 Fotos der Veranstaltung

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Mitherausgeber und Obmann des Personenkomitees Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz Thomas Geldmacher moderiert die Veranstaltung

Alle Fotos: Magnus Koch

 

Gedenkveranstaltung Ballhausplatz 03.09.2016

Das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ lädt ein zur Gedenkveranstaltung
„… dass man auf diese Weise eben Sand in die Nazi-Maschinerie streuen konnte.“

Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Während der nächsten knapp sechs Jahre kämpften österreichische Soldaten Seite an Seite mit ihren „reichsdeutschen“ Kameraden. In den Jahrzehnten nach dem Krieg und zum Teil bis hinein in die Gegenwart wurde und wird dies als „Verteidigung der Heimat“ gedeutet, die gehorsamen Veteranen als (missbrauchte) Helden.

Für die ungehorsamen Soldaten, die Deserteure, „Wehrkraftzersetzer“ oder „Kriegsverräter“ bedeutete dies umgekehrt die Diffamierung als Feiglinge und Verräter. Die Zweite Republik beschloss erst spät, in den 2000er Jahren, diejenigen zu rehabilitieren, die den nationalsozialistischen Krieg nicht weiter kämpfen wollten. Die Gesetze von 2005 und 2009 waren zentrale Grundlagen für das 2010 bis 2014 unter maßgeblicher Mitwirkung des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« von der rot-grünen Wiener Stadtregierung errichtete Deserteursdenkmal am Ballhausplatz.

Das Personenkomitee lädt daher anlässlich der 77. Wiederkehr des Überfalls der Wehrmacht auf Polen und des Antikriegstages am 1. September herzlich ein zur 2. Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz. Wir treffen uns zum Gedenken an die ungehorsamen Soldaten der Wehrmacht, an verfolgte Kriegsgefangene und ZivilistInnen aus ganz Europa, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.

Zeit: 3. September 2016, 10:30 Uhr

Ort: Ballhausplatz, Wien

Programm:

  • Magnus Koch | Historiker und Mitglied des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ (Begrüßung und kurze Einführung)
  • David Ellensohn | Klubobmann der Grünen im Wiener Landtag und Gemeinderat
  • Martina Renner | Mitglied des Deutschen Bundestages für DIE LINKE (u.a. Mitglied im Innenausschuss des Bundestages und Sprecherin für antifaschistische Politik der Fraktion)

Es wird angeregt, dass alle BesucherInnen der Feier, die ein entsprechendes Zeichen setzen wollen, eine Schnittblume ihrer Wahl selbst mitbringen – auf einen Kranz wird verzichtet.

Vermittlungstafeln

Am Denkmalstandort informiert eine Texttafel über Widmungsgruppe, Entstehungskontext, Kunstwerk und Künstler.

Vermittlungstafl I - Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, Quelle: Magistratsabteilung 7, Wien

Vermittlungstafl I – Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, Quelle: Magistratsabteilung 7, Wien

 

Eine zweite Tafel ist im Juli 2017 durch die MA 7 angebracht worden.

Vermittlungstafel II, Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, Wien Ballhausplatz Quelle: Magistratsabteilung Wien

Vermittlungstafel II, Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, Wien Ballhausplatz Quelle: Magistratsabteilung Wien